Für Danny Latza liegt ein Stammplatz derzeit in weiter Ferne. Der 33 Jahre alte Mittelfeldspieler sitzt in der Regel 90 Minuten auf der Bank oder darf als Einwechsler mitwirken. Das könnte nun auch Auswirkungen auf Latzas Amt als Kapitän haben.
Zweimal trug der Routinier in dieser Saison von Beginn an die Binde als Spielführer: beim 1:5-Debakel im DFB-Pokal gegen die TSG Hoffenheim sowie beim 0:0 in Wolfsburg. In den übrigen Begegnungen agierte meist Simon Terodde als Kapitän der Schalker Elf. Nicht ausgeschlossen, dass das Amt bald vollständig an den Mittelstürmer übergeht. Das deutete Chef-Trainer Thomas Reis (49) in einem Interview mit dem Kicker an.
„Das regeln die beiden untereinander“, erklärte der Fußballlehrer. Daher könnte Terodde in Zukunft auch dann die Mannschaft aufs Feld führen, wenn Latza in der Anfangsformation steht. Reis sieht die Frage, wer Kapitän ist und wer nicht, ganz entspannt. „Ich mache kein Geheimnis daraus, dass es für mich gar nicht so entscheidend ist, wer die Binde am Arm trägt. Wichtig ist, dass jeder Einzelne seine Führungsaufgaben erledigt“, stellte der Ex-Profi fest.
Latza, Terodde, Yoshida – und dann?
Der letzte Schalker, der über einen längeren Zeitraum als Kapitän amtierte, war Benedikt Höwedes (34). Seit der heutige DFB-Teammanager im Sommer 2017 abgesetzt wurde, trugen nicht weniger als 16 verschiedene Profis die Armbinde, wie der Kicker errechnet hat. In der laufenden Saison war dies neben Latza und Terodde noch Maya Yoshida (34), der in drei Partien als Kapitän fungierte. Der Japaner kennt diese Aufgabe bestens aus der Nationalmannschaft. Dort übernahm er das Amt nach dem Abschied des Frankfurters Makoto Hasebe (38) im Jahre 2018. Auch bei der WM in Katar führte er die Blue Samurai an.
Eines haben Latza, Terodde und Yoshida übrigens gemeinsam: Ihre Verträge enden im Sommer 2023. Dann müsste ohnehin ein anderer Schalker Spieler die Kapitänsbinde übernehmen.