Durch Corona-Krise gerät Finanzierung der Knappenschmiede in Gefahr
Gerade erst wurde Jugendtrainer Frank Fahrenhorst aus der Knappenschmiede vom VfB Stuttgart abgeworben. Das hatte aber noch nichts mit der Corona-Krise zu tun. Jetzt droht eine Kürzung der Gelder für die Knappenschmiede – wegen Corona und der allgemeinen Schalker Finanzkrise.
Jeder kennt die Namen der Weltmeister Mesut Özil, Manuel Neuer und Benedikt Höwedes. Sie alle entsprangen der Schalker Jugend und damit der Knappenschmiede. Letzter Superstar aus dieser Talentschmiede ist Leroy Sané, der für eine Wahnsinns-Summe 2016 zu Manchester City transferiert wurde.
Auch etliche nicht ganz so große Stars gingen durch die Hände von Mastermind Norbert Elgert, der für die Ausbildung der jungen Spieler auf Schalke verantwortlich ist.
Jetzt droht eine deutliche Reduktion der Mittel, die Norbert Elgert und seinen Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Denn das gestern verkündete exorbitante Minus im letzten Kalenderjahr ist nur die eine Hälfte der schlechten Nachrichten. Die andere ist bekanntlich die Corona-Krise. Während die Bundesliga hofft, Anfang April oder spätestens Anfang Juni wieder spielen zu können, gibt es in NRW derzeit sogar Überlegungen zu einer Ausgangssperre. Das würde die Wiederaufnahme der Bundesliga-Spiele in noch weitere Ferne rücken lassen.
Talentsuche könnte schwieriger werden
Einhergehen würde dies natürlich mit weiter fehlenden Einnahmen. Und wo schon ein Minus ohne Corona-Krise existierte, wird es durch diese natürlich noch größer – und das zurzeit als Fass ohne Boden. Schließlich weiß niemand, wie lange weiterhin nicht gespielt werden kann.
Was, wie Schalkes Sportchef Jochen Schneider sagte, durchaus Konsequenzen für die Knappenschmiede haben würde. Eigentlich war geplant, in Zukunft noch mehr in die Jugend zu investieren. U. a. sollte das Scouting ausgebaut werden, um Spieler von anderen Clubs noch früher zu entdecken und nach Gelsenkirchen zu locken.
Diese Maßnahmen stehen eventuell bald alle intensiv auf dem Prüfstand. Zunächst müsse man abwarten, sagte Schneider, welche Auswirkungen die Corona-Krise insgesamt haben wird. Dann könne man abwägen und Entscheidungen fällen. Auch negative in Bezug auf die Knappenschmiede lassen sich da womöglich nicht vermeiden. Damit würde der Club eines echten Assets beraubt, um das ihn viele andere Clubs beneiden. Finanzielle Gewinne durch den Verkauf von selbst herangezogenen Stars würden unwahrscheinlicher werden. Keine guten Aussichten für den FC Schalke 04 in der gegenwärtigen Lage.