Die Hinrunde der Deutschen Fußball-Bundesliga ist nun mit der 17. Runde abgeschlossen. Wenig überraschend beendete der FC Bayern München den ersten Durchgang auf Platz eins der Tabelle, gefolgt von RB Leipzig und Bayer Leverkusen. Borussia Dortmund, das sich vor Beginn der Saison große Hoffnungen auf den Titel gemacht hatte, ist mit einem Rückstand von zehn Punkten, schon weit abgeschlagen.
Doch nicht nur in Dortmund wurden in den letzten Monaten zahllose Träume zerstört. Noch schlimmer hat es den ewigen Rivalen im Revierderby erwischt. Schalke 04 kämpft gegen den Abstieg, erste Hoffnungsschimmer haben sich in Luft aufgelöst.
Bis vor kurzem schien die Situation zwar schwierig, aber nicht aussichtslos. Schalke 04 stand am Ende der Tabelle, doch auch die direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt ließen reihenweise Punkte liegen. Doch nach den letzten Begegnungen in der Hinrunde droht den Königsblauen nun ein schwerer Abstiegskampf.
Die Zwischenbilanz ist schließlich verheerend. In den bisherigen 17 Spieltagen erreichte die Mannschaft lediglich einen einzigen Sieg. Dem gegenüber stehen vier Remis und 12 Niederlagen. Mainz 05 weist eine identische Bilanz auf, konnte sich jedoch aufgrund der besseren Tordifferenz noch vor Schalke 04 auf dem vorletzten Platz positionieren. Damit beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz in der Deutschen Fußball-Bundesliga bereits acht Punkte, jener auf den rettenden Platz 15 sogar zehn Punkte.
Hier müsste schon ein Fußballwunder passieren, damit Schalke 04 noch einen Umschwung schafft. Dies erscheint vor allem deshalb problematisch, weil die letzten Spiele keinen Anlass zur Hoffnung gaben. Zuletzt setzte es sogar gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Köln eine Heimpleite. Die 1:2 Niederlage war ein herber Rückschlag im Versuch, sich in der höchsten Spielklasse zu halten.
Für Schalke 04 geht es nun um alles. So überraschend der sportliche Abstieg in dieser Saison auch kam, so wenig sticht er aus einer schon Jahre andauernden Serie heraus. In den letzten Jahren mussten zahlreiche Traditionsklubs der Deutschen Fußball-Bundesliga den schmerzhaften Weg in die sportliche Zweitklassigkeit einschlagen. Während an der Spitze der Tabelle alles klar erscheint, beginnt der Kampf um den Abstieg gerade erst.
Der FC Bayern München wird von allen Experten schon als der sichere Sieger in dieser Saison gesehen. So erhält der Verein auf Seiten wie Betway eine Bundesliga Siegquote von 1,10 (Stand 19.1.), alle Verfolger liegen schon weit abgeschlagen dahinter. Am Ende der Tabelle hingegen haben sich Schalke 04, Mainz 05 und der 1. FC Köln die „beste Ausgangsposition“ erspielt. So wie es derzeit aussieht, wird es wohl wieder einen Traditionsklub erwischen. Das ist nichts Neues für die Fans. Die sind Kummer gewohnt.
Hannover 96 hatte sich einige Saisons erfolgreich gewehrt, doch 2016 war nichts mehr zu retten. Ähnlich erging es dem HSV, der 2018 ebenfalls absteigen musste. Noch schlimmer erwischte es den VfB Stuttgart. Der stieg zwar 2017 wieder in die Deutsche Fußball-Bundesliga auf, musste jedoch 2019 seinen Platz schon wieder räumen. Werder Bremen konnte sich in der letzten Saison in letzter Minute retten, doch die Schwierigkeiten sind auch in der aktuellen Saison noch nicht ausgeräumt.
Für Schalke 04 wird nun jedes Spiel zu einem Endspiel. Ab sofort heißt es für die Königsblauen, volle Konzentration auf den Klassenerhalt, damit sich die Mannschaft nicht in die Schlange jener Traditionsklubs einreiht, die zu spät reagiert haben. Zuletzt gab es zumindest immer wieder einen Hoffnungsschimmer. Klaas-Jan Huntelaar wurde wieder an Bord geholt. Der Stürmer gilt jetzt als die große Hoffnung im Abstiegskampf und soll mit Toren am Ende seiner Karriere noch einmal Geschichte schreiben. Daneben hat auch die Rückholaktion von Sead Kolasinac vom FC Arsenal für Aufsehen gesorgt. Er soll für mehr Punkte sorgen, wie die FAZ berichtete.
Für die Fans beginnt nun das lange Zittern und Warten. Zahlreiche Ex-Schalker äußerten sich bereits vor Wochen besorgt über den aktuellen Zustand des Vereins. Mirko Slomka bezeichnete die Situation als dramatisch, Manuel Neuer zeigte sich traurig, diese Situation mitzuerleben. Noch ist nicht alles verloren, doch die nächsten Monate werden Schalke 04 auf die Probe stellen.