Stambouli verlängert: „Bleibe asozialer Schalker“
Während die negative Nachricht vom geplatzten Einkauf von Torhüter Schwolow gerade die Runde macht, kann der FC Schalke 04 mit einer sehr guten dagegen halten. Benjamin Stambouli hat just seinen Vertrag verlängert. Dafür nahm er auch Gehaltseinbußen in Kauf.
Das dürfte Balsam für die Schalker Seele sein. Nicht nur kann man mit diesem Vorgang einen sportlich wichtigen Spieler halten, obwohl man ihm weniger Gehalt bot. Benjamin Stambouli ist auch eine der wenigen verbliebenen echten Identifikationsfiguren auf Schalke. Was mit seiner Verlängerung zu geringeren Bezügen in Zukunft noch ausgeprägter der Fall sein dürfte.
Der Franzose war schon 2016 von PSG nach Gelsenkirchen gekommen und hatte nicht zuletzt außerhalb des Platzes die Herzen der Schalker erobert. Dies vor allem deshalb, da er selbst große Identifikation mit seinem Arbeitgeber und dessen Umfeld zeigt. Er hat sehr gut Deutsch gelerne, was man beleibe nicht von allen ausländischen Spielern in der Bundesliga sagen kann. Und er kennt das Schalker-Fangut und die dazugehörige Kultur.
Kein Wunder also, dass er auf Twitter das Lied „vom asozialen Schalker“ anstimmt, mit der kleinen Veränderungen im Text, dass er das nicht „ist“, sondern „bleibt“.
Hohe Identifikation mit Schalke
„Wir sind wirklich froh und glücklich, dass Benji auf Schalke bleibt. Dass er ein ausgezeichneter Fußballer ist, steht außer Frage. Doch sein Stellenwert geht deutlich über seine sportlichen Qualitäten hinaus“, erklärte Jochen Schneider, Vorstandsmitglied auf Schalke zu dieser Vertragsverlängerung.
In seinen bisher 106 Spielen für Schalke 04 gelangen ihm vier Assists. Zwar noch kein Tor, dennoch ist er sportlich über jeden Zweifel erhaben, liegen seine Aufgaben doch im defensiven Teil des Spiels. Auch Trainer David Wagner zeigte sich angetan von dieser Personalentscheidung. Für ihn dürfte es damit zumindest ein Stück weit einfacher werden, die ärgerliche Serie von 16 BL-Spielen ohne eigenen Sieg zu beenden.
Wie groß sein Gehaltsverzicht ist, um weiterhin „asozialer Schalker“ bleiben zu können, wurde nicht publik. Dass man sich aber einen Spieler seiner Kragenweite wenigstens noch leisten kann und als Club attraktiv genug ist, dass dieser auch in Krisenzeiten bleibt, ist ein bemerkenswert gutes Zeichen für den FC Schalke 04.