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Neues vom legendären Hundebiss beim Schalker Friedel Rausch im Revierderby 1969

Friedel Rausch als Trainer von Eintracht Frankfurt.
Photo by Danny Gohlke/Bongarts/Getty Images

Zur Gründungszeit der Bundesliga in den 1960er Jahren waren die Sicherheitsverhältnisse in den Stadien noch völlig andere. So wurde eine Anekdote möglich, die für einen der Beteiligten ziemlich schmerzhaft war, den Fußballfans aber immer noch Amusement bereitet. Ein Umstand des legendären Hundebisses an Friedel Rausch im Revierderby 1969 dürfte dabei eher unbekannt sein.


Erst zur WM 1974 erhielten sowohl der FC Schalke 04 als auch Ruhr-Rivale Borussia Dortmund ihre neuen Stadien. Bis dahin spielte Schalke in der Glückauf-Kampfbahn und der BVB im Stadion Rote Erde. So auch an jenem 6. September 1969, als man den FC Schalke 04 zum Revierderby empfing, welches damals noch gar nicht so genannt wurde.

Zu jenem Hundebiss kam es, als Schalke in der 37. Minute mit 1:0 in Führung ging. Fans der Gelsenkirchener stürmten auf den Platz, was damals noch problemlos möglich war. Um der Fanscharen Herr zu werden, setzten die wenigen anwesenden Sicherheitskräfte auch ihre Hunde ein.

Einer davon biss dann dem Schalker Spieler Friedel Rausch in den Hintern. Der spielte zwar nach einer Tetanusspritze einfach weiter, konnte danach aber tagelang nur auf dem Bauch schlafen, und behielt wohl auch sein Leben lang eine Narbe von dem Biss des übereifrigen Schäferhunds.

Dieser Schäferhund aber war gar kein Hund der Sicherheitskräfte. Ein Fan hatte ihn sich von seinem Nachbarn geliehen, um sich als Ordnungskraft getarnt kostenlosen Zutritt zum Stadion zu verschaffen, wie Sport.de heute erzählt.

Stan Libuda
Foto: IMAGO

Bewegtes 1:1 des FC Schalke 04 1969 in Dortmund

Während sich die wahrscheinlich gut ausgebildeten übrigen Hunde zurückhielten mit Beißattacken, war dieser eingeschleuste nicht zu bremsen und biss beim Schalker Spieler zu, als es in der aufgeheizten Menge auf dem Spielfeld zum Tumult kam. Schmerzensgeld erhielt Friedel Rausch zwar später vom BVB und auch einen Blumenstrauß. Den Spott seiner Gegenspieler in der Bundesliga musste er aber noch lange danach ertragen. Die begrüßten ihn fortan häufig mit einem hämischen „Wuff-wuff!“

Ein Endergebnis hatte diese Partie übrigens auch, welches ebenfalls den wenigsten geläufig ist. 1:1 trennten sich Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 damals nach 90 äußerst bewegten Minuten an jenem 6. September 1969. Die Schalker Führung durch Hans Pirkner in der ersten Halbzeit glich der BVB in der zweiten durch Werner Weist aus. Schalke wurde am Ende der Saison Neunter, der BVB Fünfter.

Der von 1962 bis 1971 für Schalke 04 spielende Friedel Rausch wurde später auch noch Trainer von S04 (1976/77) und gewann 1980 als Coach der Frankfurter Eintracht den UEFA-Pokal sowie Meisterschaft und Pokal mit dem Schweizer Club FC Luzern – das alles mit Narbe vom Hundebiss am Gesäß.

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