Das hatten sich alle Beteiligten sicherlich anders vorgestellt. Schalke 04 hoffte auf einen überdurchschnittlichen Rechtsverteidiger, Atalanta Bergamo auf Einsätze und Brandon Soppy auf Spielpraxis. Die Realität ist jedoch mehr als ernüchternd. Ganze 323 Minuten stand der 22 Jahre alte Franzose für Königsblau auf dem Platz. Noch wenige Wochen, dann ist sein Engagement auf Schalke Vergangenheit. Oder gibt es für Soppy ein Zurück?
Am Dienstag (30. April) vermeldete der Revierklub das Saison-Aus des früheren U20-Nationalspielers. „Brandon hat leider eine Problematik an einer Sehne im Oberschenkel, die ihn davon abhält, sein vollständiges Leistungsniveau abzurufen“, teilte S04-Sportdirektor Marc Wilmots der Öffentlichkeit mit. Eine Operation am Oberschenkel sei unumgänglich, erklärte der 55 Jahre alte Belgier.
Bei der Verpflichtung des Rechtsverteidigers mit Offensivdrang klang Chef-Trainer Karel Geraerts erheblich optimistischer. „Brandon schafft neue Möglichkeiten auf unserer rechten Seite. Dort kann er seine athletischen und fußballerischen Stärken defensiv wie offensiv ideal in unser Spiel einbringen“, sagte der 42-Jährige über den Neuzugang aus der Serie A.
Ein halbes Jahr stand Soppy zur Verfügung, um nachhaltig von sich zu überzeugen. Doch die Leihgabe aus Bergamo wies zunächst Trainingsrückstand auf und war nicht fit genug, um der Mannschaft zu helfen. Fünfmal lief er insgesamt für Königsblau auf. Genauso viele Einsätze bestritt er in der Hinrunde 2023/24 für seinen ersten Leihklub FC Turin.
„Quelle der Emotionen und des Stolzes“
Der junge Franzose verabschiedete sich jetzt auf Instagram mit emotionalen Worten. Besonderen Eindruck hinterließ bei Soppy demnach „die unerschütterliche Unterstützung der Fans“. Für den Außenbahnspieler war „jede Minute in diesem Trikot […] eine Quelle der Emotionen und des Stolzes“.
Am 6. Mai unterzieht sich der 22-Jährige in Antwerpen einer Operation. Eine Rückkehr nach Gelsenkirchen ist vorerst nicht geplant. Da sein Leihvertrag am 30. Juni ausläuft, wird Soppy nicht mehr für Schalke 04 auflaufen – zumindest in dieser Saison.
Ein Hintertürchen lässt er sich offen. „Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft und möchte betonen, dass dies nur ein Abschied ist, kein Lebewohl. Wir sehen uns sehr bald wieder“, schreibt Soppy. Da sein Arbeitspapier in Bergamo noch bis 2026 läuft, wäre eine erneute Leihe durchaus denkbar. Die kommenden Monate werden es zeigen.