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S04-Legende Stan Libuda wird umgebettet – Ehrengrab ist dennoch nicht möglich

Stan Libuda
Foto: IMAGO

Er war nicht nur eine Legende des FC Schalke 04, sondern spielte auch für den Erzrivalen. Einige seiner besten Spiele lieferte er sogar im Dress der Nationalmannschaft. Sein früher Tod ist nun 25 Jahre her, weshalb die Liegezeit von Reinhard „Stan“ Libuda an seiner ersten Grabstelle ausläuft. Nun wird er auf den Schalker Fan-Friedhof umgebettet.


Schon 1996 war er im Alter von erst 53 Jahren in seiner Wohnung in Gelsenkirchen verstorben. Damals hatte er zurückgezogen gelebt, wurde aber dennoch kultisch von Schalke-Fans verehrt. Nicht nur war er durch und durch einer der ihren gewesen, der aus einfachen Verhältnissen stammte. Seine Dribblings und Flanken waren von so exquisiter Qualität, dass sich diese enorme Verehrung für den verstorbenen „Flankengott“ zumindest bei den älteren Generationen bis heute gehalten hat.

Für Schalke absolvierte Stan Libuda 215 Bundesligaspiele, in denen ihm nur 28 Tore gelangen. Doch spielte Libuda eben fast immer auf dem Flügel und war fürs Vorbereiten von Toren zuständig, weniger dafür, selbst Tore zu erzielen. Das galt genauso für seine insgesamt 26 Länderspiele zwischen 1963 und 1971, in denen er auch lediglich 3 Treffer erzielte. Doch bei seiner einzigen Turnierteilnahme 1970 in Mexiko glänzte er immer wieder auch im Trikot des DFB.

Seine neue Ruhestätte wird er nun auf dem Schalker Fan-Friedhof finden, wie n-tv.de berichtet. Dort erhält er analog zu seiner meist genutzten Rückennr. 7 die Grabstätte mit der laufenden Nr. 7. Wegen der Corona-Bestimmungen findet dieser Vorgang allerdings weitgehen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, nur wenige Medienvertreter haben dort Zugang.

Dass einer der berühmtesten Bürger der Stadt Gelsenkirchen von dieser kein Ehrengrab erhält, ist auch gleichzeitig der Grund, wieso Libuda Schalke 04 1972 in Richtung Frankreich zu Racing Straßburg verließ. Er hatte im Zuge des Bundesligaskandals – wie viele seiner Teamkollegen – einen Meineid geschworen, ehe er doch seine Teilnahme an Spielmanipulationen gestand. Durch diesen nachgewiesenen Meineid galt Stan Libuda für den Rest seines Lebens als vorbestraft. Und Vorbestrafte können laut Bestimmungen kein Ehrengrab in der Stadt Gelsenkirchen erhalten.

Die Umbettung findet am kommenden Samstag statt, nicht ganz stilecht um 11.04 Uhr, wenn Stan Libuda seine dann wohl dauerhafte Ruhestätte auch über die nächsten 25 Jahre hinaus erhalten wird.

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