Bundesliga

Tönnies-Auftritt in München sorgt für Ärger rund um Schalke

Gründe, sich zu grämen, gab es für Schalke-Fans gleich acht an der Zahl in Form von Gegentoren beim Auftritt in München. Doch ein neunter kam hinzu, der sich auf der Tribüne befand. Ex-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies wohnte ganz ungeniert direkt an der Seite von Jochen Schneider und Michael Reschke der Partie beim FC Bayern bei.


Das sorgte für einigen Ärger nicht nur in der harten Fanszene des FC Schalke 04. Zwar mag es gute Gründe gegeben dafür gegeben haben, auf der Tribüne zu sitzen. Denn wie die Ruhr Nachrichten berichten, geschah dies keineswegs auf Veranlassung oder auch nur Wunsch der Schalker Seite. Vielmehr hatte Bayerns Ex-Präsident Uli Hoeneß seinen langjährigen Freund Clemens Tönnies zu dieser Partie eingeladen. Das abzusagen wäre einerseits unhöflich gegenüber Hoeneß gewesen. Auf der anderen Seite fand nicht nur die Bild in einem Kommentar, dass dieser Auftritt „taktlos“ war. Auch so manchem Fan ging der Hut hoch und es wurde sich öffentlich abreagiert. Tönnies war schließlich nicht zufällig zurückgetreten und zuvor Anlass einer großen Demo gegen ihn rund um die Veltins-Arena gewesen.

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Lange Freundschaft zwischen Hoeneß und Tönnies

Die Bild formuliert es so: „unfassbar taktlos und deplatziert!“ – denn Tönnies fehle weiter „die nötige Demut und das Feingefühl, um seine königsblaue Liebe nach Rassismus-Skandal und Corona-Wirbel nicht noch weiter zu beschädigen.“ Man sieht eine Provokation der Fans, die ja alle ihrerseits überhaupt nicht bei dem Geisterspiel anwesend sein durften. Außerdem mache er damit die Schalker Verantwortlichen Schneider und Reschke klein, denn diese hatten keinen Einfluss darauf, dass Clemens Tönnies bei diesem Spiel zugegen war.

Dennoch gab auch der Club selbst eine etwas hilflos wirkende Stellungnahme zu dem Vorgang ab: „Clemens Tönnies war am Freitag im Stadion, weil er enge Freundschaften zum FCB-Präsidium pflegt. Selbstverständlich sitzt er lieber bei der Schalke-Delegation.“

Doch das hätte er lieber sein gelassen. So zündelt er – ob unfreiwillig oder bewusst – in seinem alten Club, in dem sich viele Proteste gegen Tönnies‘ Auftritt regten. Ruhe, die man allein aus sportlichen Gründen dringend benötigt, kehrt auf diese Weise in den allzu krisengeschüttelten Club jedenfalls nicht wieder ein. Dass allesamt auch noch auf Masken sowie auf Abstand verzichteten, setzte dem Ganzen dann die Krone auf.

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