Kolasinac ist zurück – und wird gleich Kapitän
Das ist mal eine ungewöhnliche Komponente bei der Rückkehr von Sead Kolasinac. Die Leihgabe vom FC Arsenal, wohin Kolasinac im Sommer 2017 gewechselt war, löst auch gleich Omar Mascarell als bisherigen Kapitän der wie vielerorts berichtet zerstrittenen Mannschaft des FC Schalke 04 ab. Sowohl sportlich als auch innerbetrieblich eine interessante Entwicklung.
Beim Spiegel wird Sead Kolasinac zum Hoffnungsträger hochgejazzt und diese Rolle erhält er wohl auch zu Recht. Wenn er auch zuletzt kein Stammspieler in der Premier League war, hilft er doch entscheidend mit, die so anfällige Defensive zu stabilisieren. Sofern er seine Leistungen wie in den Jahren zuvor jetzt auch wieder in seiner alten Heimat abrufen kann.
Sead Kolasinac hatte als gebürtiger Karlsruhe seit 2011 erst eine Saison in der Jugend, dann fünf Saisons in der ersten Mannschaft von Schalke 04 gespielt. Dabei überzeugte er so sehr, dass er schließlich das Interesse des damals noch erfolgreicheren FC Arsenal weckte, wohin er schließlich alösefrei wechselte. Ab dem 4. Januar wird er wieder für seinen alten Club tätig sein, womit Schalke noch im ersten Spiel im neuen Jahr bei Hertha BSC auf Kolasinac verzichten muss. Danach aber soll er mithelfen, den so sehr wie noch nie drohenden Abstieg zu verhindern.
Bringt der Bosnier den Erfolg zurück?
Wie Schalke diese Leihe finanziert, ist unklar. Auch, zu welchen Modalitäten Kolasinac für zunächst sechs Monate nach Gelsenkirchen wechselt, wurde nicht publik gemacht. Die Entscheidung des neuen Trainers Christian Gross, seinerseits eine der elementaren personellen Veränderungen auf Schalke, Kolasinac direkt zum Kapitän zu befördern, lässt dabei aufhorchen. Eine ungewöhnliche Maßnahme ist es in jedem Falle, einen in dieser Kaderkonstellation komplett neuen Spieler direkt zum zumindest auf dem Papier wichtigsten Mann zu machen. Es lässt aber auch tief blicken dabei, wie das Binnenverhältnis im Team eingeschätzt wird und dass man dem bisherigen Kapitän Omar Mascarell nicht zutraut, das gesamte Team hinter sich zu vereinen. Wobei die Rolle des Kapitäns im heutigen Bundesliga-Fußball wohl nicht überschätzt werden sollte. In jedem Fall setzt Schalke mit dieser auch in ihrer raschen Entstehung überraschenden Leihe ein deutliches Zeichen, dass mans sich keineswegs bereits aufgegeben hat. Sportvorstand Jochen Schneider begleitete diesen Transfer zudem mit den Worten: „Sead verkörpert genau die Werte, die Schalke 04 auszeichnen und die im Kampf um den Klassenerhalt elementar sind: ein unbändiger Wille und ein starker Charakter.“