Reis als Maulwurf? Massive Vorwürfe gegen Ex-Schalke-Trainer
Sieben Punkte aus sieben Zählern holte Thomas Reis als Chef-Trainer mit dem FC Schalke 04 in dieser Zweitliga-Saison. Mit dieser mageren Ausbeute stehen die Königsblauen nur auf Relegationsplatz 16. Doch nicht nur die sportliche Bilanz soll ausschlaggebend für die Freistellung des 49-Jährigen gewesen sein.
Die offenen Worte von Timo Baumgartl nach der 1:3-Niederlage beim FC St. Pauli ließen auf ein schlechtes Verhältnis von Teilen der Mannschaft und dem Fußballlehrer schließen. Mit der wenige Tage später erfolgten Entlassung bestätigten Sportvorstand Peter Knäbel (56) und Sportdirektor André Hechelmann (39) letztendlich den Inhalt der Kritik des 27 Jahre alten Innenverteidigers, wenn auch nicht unbedingt die Form. „Wir haben feststellen müssen, dass die Situation sowohl menschlich als auch inhaltlich festgefahren gewesen ist“, erklärte Knäbel auf der Pressekonferenz nach dem Reis-Aus am Mittwoch.
Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge sollen jedoch nicht nur die enttäuschenden Resultate Anlass für den Rauswurf des Trainers und seines Assistenten Markus Gellhaus (53) gewesen sein. Im Raum steht der Vorwurf, dass Reis in „Geheimgesprächen“ Interna an die Medien durchgestochen habe – und zwar „gezielt“. Reis‘ Absicht sei es gewesen, sich besser gegen Kritik aus dem Kader wehren zu können. Der Coach habe Unterstützung aus dem Führungszirkel des Revierklubs vermisst.
„Sehr überrascht und enttäuscht“
Noch am Montag sei der Plan gewesen, an dem 49-Jährigen festzuhalten. Als Knäbel und Hechelmann allerdings von den „Geheimgesprächen“ erfahren hätten, werteten sie dies, so das Boulevardblatt, als „Vertrauensbruch“. Aufgrund dieser Information habe ein Umdenken bei den Verantwortlichen eingesetzt, das schlussendlich zur Freistellung des Chef-Trainers führte.
In einem Gespräch mit dem SID am Donnerstag verriet Reis, dass ihn die Entscheidung „sehr überrascht und enttäuscht“ habe. „Ich wäre sehr gerne noch lange Trainer auf Schalke geblieben“, erklärte der ehemalige S04-Coach.
Was zählt, ist das Ergebnis
Schalke 04 ist in erster Linie denn nun mal ein Wirtschaftsunternehmen und als – vom Trainer vor der Saison „versprochener“ Wiederaufsteiger – nach 7 Spieltagen mit 4 Niederlagen auf Platz 16.
Dass in solchen Fällen die Verantwortlichen – in diesem Fall Trainer – zur Verantwortung gezogen werden ist nicht neu. Man sollte es nun auch endlich darauf beruhen lassen und nicht anfangen schmutzige Wäsche zu waschen.
Herr Reis mag ein großer Motivationstrainer sein, ein Taktiktrainer war er nicht in Bochum und auch nicht auf Schalke.