Eigentlich sind alle Schalker Fans froh, dass sie nicht mehr auf den weiten, zugigen und vor allem nicht überdachten Betonstufen des Parkstadions die Spiele ihres FC Schalke 04 verfolgen müssen. Der Abschied von der alten „Schüssel“ fiel Anfang des Jahrhunderts dennoch schwer und bis heute ist das Parkstadion wichtiger Bestandteil der Schalker Vereinsgeschichte.
Aus diesem Grund nimmt der FC Schalke das 50-jährige Jubiläum der Einweihung zum Anlass, in den Räumen seines in der Veltins-Arena befindlichen Schalke-Museums ab Donnerstag eine Sonderausstellung zu zeigen.
1974 fand die Fußball-Weltmeisterschaft bekanntlich in der alten Bundesrepublik Deutschland statt. Überall, wo Städte den Zuschlag als Ausrichter erhalten hatten, entstanden neue Stadien, so das Olympiastadion in München (dieses freilich bereits zu Olympia 1972), so auch in Gelsenkirchen, wo der FC Schalke 04 bis dato seine Heimspiele in der Glückauf-Kampfbahn austrug. Mit der Errichtung des Parkstadions erreichten die möglichen Zuschauerzahlen ganz neue Dimensionen, allerdings zog der Club damit auch aus seinem namensgebenden Stadtteil Schalke weg. Und ausverkauft war das Parkstadion bekanntlich wie alle Stadien in jener Zeit nur selten.
Sonderausstellung im Schalke-Museum in der Veltins-Arena
Dennoch schrieb man hier zwischen 1973 und 2001 einen nicht geringen Teil Schalker Vereinsgeschichte, neben dem Umstand dass das Parkstadion eben auch Schauplatz der WM 1974 und der EM 1988 wurde. Und auch Veranstaltungen abseits des Fußballs bot das Parkstadion oft eine Bühne. Eine Auflistung ohne Anspruch auf Vollständigkeit umfasst diese Events:
- Deutsche Leichtathletikmeisterschaften 1975, 1981, 1987
- Konzerte von den Rolling Stones, Pink Floyd, Genesis und vielen weiteren
- Papstmesse 1987
Außerdem trugen Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund einige ihrer Heimspiele in der Bundesliga hier aus, dazu kommen die DFB-Pokalfinals von 1978 und 1980.
Besonders tief eingebrannt ins kollektive Gedächtnis hat sich das letzte Spiel des FC Schalke 04 im Parkstadion, als man 2001 für vier Minuten Deutscher Meister sein zu glaubte, ehe der FC Bayern den Titel noch entriss.
Das alles, natürlich inklusive der Geschichte der markanten Flutlichtmasten, wird in der Sonderausstellung „50 Jahre Parkstadion“ ausgiebig beleuchtet werden. Fanartikel, Eintrittskarten und Abschiedsbriefe werden gezeigt, ein extra erstellter Film erzählt die Geschichte des Parkstadions.
Los geht es mit der Sonderausstellung, die für jedermann zugänglich sein wird, am Donnerstag, den 24. August 2023, ziemlich genau 50 Jahre nach dem Eröffnungsspiel zwischen dem FC Schalke und Feyenoord Rotterdam am 4. August 1973.