„Ihr seid bekloppt“: Schalke-Boss schwärmt von Fans

Der FC Schalke erlebt dank seiner treuen Anhänger einen regelrechten Aufschwung. Bei der Mitgliederversammlung schwärmt Vorstandschef Matthias Tillmann von Rekordzahlen – und findet deutliche Worte für die Fans.
Die Stimmung auf Schalke hat sich in kurzer Zeit drastisch gewandelt. Noch vor einem Jahr stand Vorstandschef Matthias Tillmann bei der Mitgliederversammlung massiv in der Kritik – diesmal aber wurde er für seine Worte mehrfach gefeiert. Vor allem der enorme Zuspruch der Fans sorgt beim Klub derzeit für ungewohnte Euphorie.
Tillmann verkündete eine neue Höchstmarke: 204.000 Mitglieder zählt Schalke 04 inzwischen. Der Vorstandschef betonte, dies sei ein beeindruckender Beleg dafür, wie stark die Bindung an den Verein selbst in herausfordernden Zeiten geblieben sei. „Auch in unseren schwersten Zeiten seid ihr uns treu geblieben“, sagte er anerkennend. Dass Gelsenkirchen keine Weltstadt sei, spiele dabei keine Rolle – entscheidend sei, dass Schalke „der sechstgrößte Verein der Welt“ ist.
Wie groß die Nachfrage nach dem Klub aktuell ist, zeigt ein Beispiel besonders deutlich: Für das anstehende Auswärtsspiel in Münster soll es mehr als 20.000 Ticketanfragen gegeben haben – mehr als doppelt so viele wie das Stadion fasst. Tillmann kommentierte das mit einem Satz, der direkt zum Symbol der aktuellen Schalker Gefühlslage geworden ist: „Ihr seid bekloppt, und das meine ich mit aller größtem Respekt.“
204.000 Mitglieder: Schalke wächst selbst in der 2. Bundesliga weiter
Auch abseits des Fan-Themas präsentierte er positive Entwicklungen. Im Sponsoring habe man „strategische Änderungen“ vorgenommen und setze inzwischen verstärkt auf regionale Partner. Das Ergebnis: 16 neue Sponsoren allein für die laufende Saison sowie verlängerte Verträge mit etablierten Unternehmen wie Adidas.
Zudem sprach Tillmann über die von ihm angestoßene Fördergenossenschaft. Zwar räumte er ein, dass die Erwartungen „ambitionierter waren“, doch die rund 8,5 Millionen Euro, die bislang zusammengekommen sind, hätten dem Verein „Planungssicherheit“ verschafft – unter anderem beim Verbleib von Torjäger Moussa Sylla.
Unterm Strich geht der Verein mit neuem Selbstbewusstsein aus der Versammlung. Schalke mag derzeit in der 2. Bundesliga spielen – aber die Fanbewegung vermittelt ein anderes Bild. Die Begeisterung und Treue ihrer Anhänger sorgt dafür, dass die Schalker Verantwortlichen derzeit so optimistisch auftreten wie lange nicht mehr.