DFB reagiert auf Rassismus-Skandal gegen Schalke-Star

Der FC Schalke 04 wurde beim Pokalspiel in Leipzig von einem Rassismus-Skandal überschattet. Nun reagiert der DFB mit einem klaren Strafantrag gegen den Regionalligisten.
Ein schwerer Rassismus-Vorfall überschattete Schalkes Pokalsieg bei Lok Leipzig im August – nun zieht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Konsequenzen. Das Sportgericht des DFB hat gegen den Regionalligisten einen Strafantrag gestellt.
Beim Erstrundenspiel des DFB-Pokals am 17. August war Schalke-Profi Christopher Antwi-Adjei von einem Leipziger Fan während eines Einwurfs mit dem N-Wort beleidigt worden. Der Schiedsrichter Dr. Max Burda unterbrach die Partie kurzzeitig und besprach sich mit den Kapitänen beider Teams. Anschließend wurde das Spiel fortgesetzt – doch Antwi-Adjei wurde fortan bei jedem Ballkontakt lautstark ausgepfiffen.
Nach Abpfiff bestätigte der 31-Jährige, was vorgefallen war: „Die Worte ‚Scheiß Nigger‘ sind gefallen.“ Er zeigte sich tief enttäuscht: „Es ist sehr enttäuschend, so etwas heutzutage noch erleben zu müssen.“
Nun fordert der DFB eine Geldstrafe von 30.000 Euro gegen Lok Leipzig. Zusätzlich soll die Gegengerade des Bruno-Plache-Stadions, der sogenannte Dammsitz, beim nächsten DFB-Pokalspiel gesperrt bleiben. Aus diesem Bereich war die Beleidigung gefallen. Die Strafen könnten den Verein teuer zu stehen kommen – neben der Geldbuße drohen Mindereinnahmen im fünfstelligen Bereich.
Fan beleidigt Schalke-Star Antwi-Adjei: DFB stellt Strafantrag
Ein endgültiges Urteil gibt es allerdings noch nicht. Leipzigs Sportdirektor Toni Wachsmuth erklärte: „Dem Strafantrag vom DFB stimmen wir so nicht zu.“ Die Kombination der Sanktionen sei für einen Regionalligisten „sehr, sehr schwer stemmbar“.
Der Verein hatte sich bereits kurz nach dem Spiel öffentlich geäußert und sich bei Christopher Antwi-Adjei entschuldigt: „Selbstverständlich entschuldigen wir uns im Namen des gesamten 1. FC Lok Leipzig in aller Form bei Christopher Antwi-Adjei und dem FC Schalke 04!“. Weiter betonte Lok Leipzig: „Rassismus in jedweder Form hat in keinem Stadion der Welt und überhaupt nirgendwo etwas zu suchen. Rassismus ist keine Meinung, sondern ausgelebte Unmenschlichkeit und mit den Werten des 1. FC Lok nicht vereinbar, denn wir haben ‚keen Bock auf Rassismus‘!“
Auch international sorgte der Vorfall für Aufsehen – sogar FIFA-Präsident Gianni Infantino äußerte sich im Nachgang zu dem rassistischen Zwischenfall. Der DFB will nun mit dem Verfahren ein klares Zeichen gegen Diskriminierung im deutschen Fußball setzen.