Wundertüte Schalke? Neururer sieht Fragezeichen vor Saisonstart

Ex-Trainer Peter Neururer sieht in Schalke 04 ein Paradebeispiel für die Unberechenbarkeit der 2. Liga. Die besten Schalker sollen noch Erlöse einbringen, der Markt wisse das, und die Königsblauen seien schwer einzuschätzen.
Noch bevor der Ball in der neuen Zweitligasaison rollt, mahnt ein bekanntes Gesicht zur Vorsicht: Peter Neururer, Ex-Trainer des FC Schalke 04, hat in seiner aktuellen Kolumne bei Wettfreunde seine Einschätzung zur Lage der Liga abgegeben – und spricht dabei auch offen über die Situation der Königsblauen.
„Zum jetzigen Zeitpunkt Tipps abzugeben, ist natürlich sehr, sehr schwer“, urteilte der 70-Jährige – und meint damit vor allem: Der Kader ist noch nicht fertig, der Markt in Bewegung, die Unwägbarkeiten groß. Gerade bei Schalke sei vieles offen, weshalb der Verein derzeit schwer einzuschätzen sei. „Die Transferliste ist noch auf – und solange das so ist, weiß man nicht, was gerade im Spitzenbereich noch alles passieren kann.“
Verkaufsdruck: Schalke in Transfer-Zwickmühle
Einnahmen müssen her, das weiß auch Neururer. Ohne weitere Spielerverkäufe könnte es zu einem Punktabzug kommen, und zum anderen würden dann die Mittel für Neuzugänge fehlen: „Man muss doch Gelder einnehmen, um vielleicht noch auf dem Markt was machen zu können.“ Wer Geld bringt, seien in der Regel die besten Spieler. Gemeint ist das Tafelsilber im Kader, wie Taylan Bulut oder Torjäger Moussa Sylla, für die zusammen bis zu 14 Millionen Euro möglich wären.
Ob man diese Summe bekommt, ist fraglich – schließlich wissen die potenziellen Abnehmer um die Verkaufsnot: „Der Markt wird sich mit Sicherheit dazu entschließen, Schalke 04 so lange wie möglich in der Schleife zu lassen, denn Schalke muss verkaufen.“ Dieser Umstand könnte nicht nur die Summe negativ beeinflussen, sondern auch dafür Sorgen, dass die Abgänge während der laufenden Saison und auf den letzten Metern des Transferfensters ersetzt werden müssen.
Dass der Kulttrainer Schalke vorerst nicht zu den Aufstiegsfavoriten zählt, überrascht angesichts dieser Lage kaum. Hertha, Bochum oder Düsseldorf sieht Neururer deutlich stabiler aufgestellt. Die Königsblauen dagegen bleiben eine Wundertüte mit offenem Ausgang.
Der Saisonauftakt gegen Hertha BSC am 01. August dürfte damit direkt zum ersten echten Prüfstein werden. Ob Schalke sich am Ende doch noch ins Aufstiegsrennen schiebt? Nicht ausgeschlossen, aber längst nicht erwartbar. Peter Neururers Analyse macht klar: Selbst erfahrene Stimmen tun sich schwer, die Knappen derzeit einzuordnen. Schalke ist damit vielleicht sogar die größte Unbekannte der Liga.