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S04-Mitgliederversammlung erntet Kritik: Ausgestaltung fördere geringes Interesse

Axel Hefer und Moritz Dörnemann
Foto: IMAGO

Gestern ging sie nach rund sieben Stunden in der Veltins-Arena zu Ende, die diesjährige Mitgliederversammlung des FC Schalke 04. Dass lediglich drei Prozent der derzeit 190.000 Mitglieder vor Ort erschienen und die Zukunft ihres Clubs mitgestalten wollten, habe auch an der konkreten Ausgestaltung der Mitgliederversammlung gelegen, moniert Robin Haack in der WAZ.


Wie S04 in diesem Jahr die Mitgliederversammlung gestaltet habe, führe dazu, dass der gesamte Club leide, meinte Haack. Und führt an, dass es exakt 4.735 Mitglieder waren, die sich gestern in der Arena in Gelsenkirchen einfanden. Rund drei Prozent der inzwischen auf 190.000 angeschwollenen Zahl der Mitglieder von S04. Dabei befinde sich der Verein nicht nur sportlich in der Krise. Wichtige Weichen würden gestellt, doch das geschehe von einer verschwindend geringen Zahl an Menschen, die stellvertretend für alle Nichterschienen sehr viel Macht ausüben könnten.

Bei einer Wahl zur Besetzung des Aufsichtsrats reichten einem Kandidaten gar nur 1.030 Stimmen – weniger als 0,5 Prozent aller tatsächlichen Mitglieder verschafften diesem somit Legitimation. Das alles seien keine Umstände, die man klaglos so hinnehmen könne, urteilt die WAZ.

Schalke-Mitgliederversammlung
Foto: IMAGO

„Eisschrank“ Veltins-Arena nicht gerade einladend

Vielmehr gelte es, Bedingungen zu schaffen, die viel mehr Interessierten eine realistische Möglichkeit geben, an der jährlichen Mitgliederversammlung teilzunehmen. Dies sei unter den aktuellen Bedingungen gleich mehrfach erschwert gewesen.

Zunächst einmal sei es keine gute Idee gewesen, die Veranstaltung im November stattfinden zu lassen. Die Veltins-Arena habe einem Eisschrank geglichen, in dem sich die Anwesenden nicht ein wenig mehr als 90 Minuten, sondern eben jene sieben Stunden aufhalten mussten.

Dazu sei es schlicht für all jene, die nicht in NRW ansässig sind, unmöglich, ohne eine Übernachtung einzufügen, an dieser Versammlung teilzunehmen. Abhilfe könnte hier die Einführung einer hybriden Veranstaltung schaffen, sprich: die Teilnahme wäre nicht nur vor Ort, sondern auch per Internet möglich.

Gegen diesen Vorschlag entschied sich gestern aber die Mehrheit der abstimmenden Mitglieder. Womit zumindest auch im nächsten Jahr nicht mit einer Verbesserung der Umstände und damit auch der Resonanz der Mitglieder zu rechnen sein dürfte.

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zimbo

„Bei einer Wahl zur Besetzung des Aufsichtsrats reichten einem Kandidaten gar nur 1.030 Stimmen – weniger als 0,5 Prozent aller tatsächlichen Mitglieder verschafften diesem somit Legitimation. Das alles seien keine Umstände, die man klaglos so hinnehmen könne, urteilt die WAZ.“
Vielleicht hat die WAZ ja auch schon mal etwas vom „FC Bayern München“ gehört, auf dessen letzter JHV waren knapp 1700 Mitglieder anwesend.
Somit sind die Mitglieder auf der Schalker MV zu 3 Prozent vertreten, bei Bayerns JHV zu 0,5 Prozent.
Die Quantität der Teilnehmer an einer JHV bestimmt nicht über den Erfolg eines Vereins sondern deren Qualität.

Zu Tönnies-Zeiten wurden 10.000 Schalkemitglieder mit Vouchers und Gutscheinen in die Arena gelockt, die dann völlig unimformiert und desinteressiert schwachsinnige Tönnies-Wünsche wie etwa „Streichung des Postens des Vorstandsvorsitzenden aus der Satzung“ durchgewunken haben, was sich erwartungsgemäß als hauptursächlich für den Verfall des Vereins herausstellte.
Man wollte nur schnellstmöglich an Tickets und Trikots kommen. Und der AR drohte mit anschließenden zusätzlichen „erklärenden“ Wortbeiträgen, falls die Ergebnisse nicht zu seinen Gunsten ausfielen.

Nun müssen die Fans bei Eiseskälte 7 Stunden in der Arena ausharren, um ihr Stimmrecht zu nutzen, weil zuvor stundenlang banalste Themen wie die „Ehrenkabine“ abgehandelt werden.
Die Grundidee ist die gleiche wie zu Tönnies-Zeiten, nur billiger.