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„Können uns den Erfolg nicht kaufen“: Aufsichtsrat-Chef Hefer zur aktuellen Lage auf Schalke

Axel Hefer
Foto: imago images

„Langjährige Erfahrung im Krisenmanagement“, nannte Axel Hefer als eine seiner wichtigsten Eigenschaften. 2021 äußerte er sich so im Rahmen eines vereinseigenen Fragebogens. Dieses Wissen hilft dem mittlerweile 47 Jahre alten Chef des Aufsichtsrates des FC Schalke 04 auch heute noch.


„Unsere Planung erlaubt keine Fehler, denn wir haben keine Reserven für Fehler. Wir können uns den Erfolg nicht kaufen“, betont Hefer am Samstag (16. November) auf der Mitgliederversammlung des Revierklubs. Er gibt zu: „Wir haben alle eine Reihe von Fehlern gemacht, sonst stünden wir nicht da, wo wir jetzt sind.“

Hefer beschreibt die aktuelle Situation, in der sich der Traditionsklub befindet. „Vergangene Saison haben wir alle gemeinsam um den Klassenerhalt gezittert, und wenn wir ehrlich sind, sieht es momentan nicht viel besser aus“, ärgert er sich und beschreibt mit wenigen Worten die Strategie des Zweitligisten. Ziel sei die „finanzielle Konsolidierung und die konsequente Entwicklung von Talenten“. Der Aufsichtsratschef beschreibt die Vorgehensweise: „So wollen wir wieder ‚nach oben‘ kommen. Und an diesem Weg halten wir fest, denn der eingeschlagene Sanierungskurs ist alternativlos.“

Hoffnung auf Ben Manga

Platz 14 in der Tabelle mit lediglich drei Siegen aus zwölf Partien bedeutet Abstiegskampf. Doch nicht nur der sportliche Ist-Zustand gibt Hefer zu denken. Auch die finanzielle Belastung bereitet ihm Grund zur Sorge. „16 Millionen Euro müssen in dieser Saison allein an Zins und Tilgung an die Banken überwiesen werden. Das entspricht dem Wert eines überdurchschnittlichen Zweitligakaders, also einem kompletten Extra-Kader in unserer aktuellen Situation“, beschreibt er die wirtschaftliche Bredouille.

Allein die Einnahmen durch das Sponsoring lägen „um ca. zehn Millionen Euro niedriger als in unserem ersten Zweitliga-Jahr“, erläutert Hefer, „vor allem, weil wir auf Geld aus Russland verzichten.“ Auch aufgrund der geringeren Einnahmen durch TV-Übertragungen müsse Königsblau den Gürtel enger schnallen. „Im Vergleich zur Saison 2020/2021 reden wir über rund 55 Millionen Euro weniger“, erklärt Hefer und malt ein düsteres Zukunftsszenario: „Und was noch schlimmer ist: Selbst wenn wir wieder aufsteigen, wird es fünf Jahre dauern, bis wir einen solchen Betrag wieder erreicht haben.“

Hefer baut auf das Netzwerk des Schalker Kaderplaners: „Durch Ben Manga (50) und sein Team sind wir im Scouting sehr gut aufgestellt, viel besser als die meisten unserer Wettbewerber.“

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