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Fördergenossenschaft startet im Januar – so helfen S04-Mitglieder beim Schuldenabbau

Matthias Tillmann
Foto: IMAGO

Schalke-Boss Matthias Tillmann setzt auf eine neue Fördergenossenschaft, um den finanziell angeschlagenen Verein zu retten. Ab Januar 2025 können Fans Anteile an der Veltins-Arena kaufen – doch hohe Renditen sind nicht das Ziel.


Der hoch verschuldete FC Schalke 04 startet im Januar mit einer Fördergenossenschaft, die den finanziellen Druck auf den Traditionsverein lindern soll. Ab dem nächsten Jahr können die rund 190.000 Mitglieder des Vereins Anteile an der Veltins-Arena erwerben – für jeweils 250 Euro. Zusätzlich fällt eine Aufnahmegebühr von 75 Euro an. Ziel des Projekts: Bis zu 50 Millionen Euro an Eigenkapital aufbauen. „Dann sieht die Welt auf Schalke anders aus“, erklärte Schalkes Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann auf der Mitgliederversammlung.

Der Druck auf den Verein ist hoch. Mit 162 Millionen Euro Schulden kämpft Schalke weiterhin um finanzielle Stabilität. Allein im Jahr 2023 flossen 16 Millionen Euro in die Bedienung von Tilgung und Zinsen – eine Summe, die laut Aufsichtsratsvorsitzendem Axel Hefer einem „durchschnittlichen Zweitligakader“ entspricht.

Das Modell der „AufSchalke eG“ sieht vor, insgesamt 190.400 Anteile auszugeben. Bei vollständigem Verkauf würde der Verein etwa 47,6 Millionen Euro einnehmen. Der Erlös soll in erster Linie zur Schuldentilgung verwendet werden. Dennoch betonte Hefer, dass Schalke kein „Tafelsilber“ verkaufe. Vielmehr sei die Genossenschaft ein „Meilenstein für unseren Verein“.

Keine hohen Renditen, sondern „lebenslange Freundschaft“

Wer sich beteiligt, kann keine hohen finanziellen Erträge erwarten. „Die schönste Rendite ist lebenslange Freundschaft“, sagte Tillmann – ein Satz, der mit Applaus bedacht wurde. Als Vorstände der Genossenschaft werden Tillmann und Michael Kalthoff (RAG) ehrenamtlich tätig sein. Die Möglichkeit, Anteile zu zeichnen, beginnt ab Januar 2025.

Auch der FC St. Pauli verfolgt ein ähnliches Konzept: Der Bundesligist startete kürzlich eine Genossenschaft, um Stadionanteile zu verkaufen. Bislang haben die Hamburger damit bereits rund 15 Millionen Euro eingenommen, ihr Ziel liegt bei 30 Millionen Euro. Für Schalke könnte das Modell als Inspiration dienen, um die finanzielle Basis des Vereins nachhaltig zu stärken.

Mit der Fördergenossenschaft hofft Schalke 04, einen entscheidenden Schritt in Richtung wirtschaftlicher Stabilität zu machen und gleichzeitig die Bindung zu seinen Fans zu stärken – in der Hoffnung, dass „lebenslange Freundschaft“ ein stärkerer Motor für die Zukunft wird.

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