Mangelware Moral: S04-Siege nach Rückstand seit Jahren absolute Seltenheit
Der FC Schalke 04 gewinnt nach Rückstand mit 2:1 bei Preußen Münster und erlebt damit ein äußerst selten gewordenes Phänomen. Die Zahlen zur Häufigkeit, mit der die Knappen in den letzten Jahren einen Rückstand noch in einen Sieg wandeln, sind neben einer Ausnahmesaison erschreckend niedrig. Bleibt zu hoffen, dass dieses gestern gedrehte Spiel der Beginn einer Besserung in dieser Disziplin ist.
Es war eine unglückliche Aktion von Mehmet Can Aydin, die Preußen Münster den Führungstreffer zum 1:0 erlaubte. Anschließend war von unbändigem Willen, nicht die vierte Niederlage in Folge einstecken zu müssen, auf Schalker Seite wenig zu sehen. Dass dies dennoch gelang, man am Ende mit drei Punkten im Gepäck die kurze Heimreise nach Gelsenkirchen antreten konnte, war in erster Linie „ganz viel Glück“ zu verdanken.
Nun ist es im Profifußball per se nicht leicht, nach einem Rückstand ein Spiel noch zu drehen. Dass es aber eine derart notorische Schwäche von S04 ist, wirft kein gutes Licht auf die generelle Moral der diversen Kader, die die Verantwortlichen des FC Schalke in den letzten Jahren zusammengestellt haben.
Der Kicker hat nachgeschaut. Seit der Saison 2015/16 gelang es den Knappen mit lediglich zwei Ausnahmen stets nur ein einziges Mal pro Saison, eine Partie in der Liga nach Rückstand noch für sich zu entscheiden. Somit existierte dieses Manko bereits, bevor der dauerhafte sportliche Absturz begann.
Sieg in Münster doppelte Besonderheit für S04
Einzig in der Meistersaison 2021/22 in der 2. Bundesliga war der Wert an gedrehten Spielen deutlich höher. Damals lag Schalke in 16 Partien zurück, von denen immerhin 5 noch gewonnenen werden konnten. In nur einer weiteren Saison gelang dies mehr als einmal, das war 2019/2020 zweimal der Fall.
Diese Schwäche kommt also noch erschwerend zu der ebenso grassierenden Auswärtsschwäche hinzu. Von den letzten 38 Spielen auf den Plätzen der Gegner wurden lediglich 6 gewonnen. Insofern waren der Auswärtssieg bei Preußen Münster und der Spielverlauf mit dem Drehen eines Rückstands eine doppelte Besonderheit bei Partien des FC Schalke 04.
wss für ein Schwachsinnsartikel.
Das Aufholen von Rückständen stumpf an der „Moral“ festzumache ist einfach nur albern.
Wenn einem die spielerischen Mittel und die taktischen Konzepte fehlen hilft auch keine „Moral“, um gegen dichtgestaffelte Abwehrreihen erfolgreich zu sein.
Vor exakt einem Jahr gab es eine fast identische Situation, als man eine Negativserie gegen Magdeburg trotz 0:2-Rückstand beendete und in einem ähnlich chaotischen Spiel noch 4:3 gewann. Das hatte auch NULL Aussagekraft über irgendeine „Moral“.
Und in den erfolgreichen Jahren geriet man eben nur selten in einen Rückstand, den man dann aufholen konte/musste.
Wie viele Spiele hat Bayern München seit 2012 gedreht? Bestimmt weniger als Schalke. Und nicht etwa weil ihnen die „Moral“ fehlte, sondern weil sie es nicht mussten.