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S04-Legende Klaus Fichtel erinnert sich: Umbruch „kann heikel werden“

Klaus Fichtel
Photo by Alexander Scheuber/Bongarts/Getty Images

Der Umbruch auf Schalke ist diesmal besonders groß, weil nicht nur im Kader zig Bewegungen stattfanden, sondern auch im beinahe gesamten Team drumherum. Einer, der mehrere Umbrüche beim FC Schalke 04 miterlebt hat, ist Klaus Fichtel. Ein solcher könne gutgehen, aber auch „heikel werden“, mahnt „Tanne“.


Dabei hatte er selbst seinen Wechsel zu Schalke 04 und seiner sofortigen Rolle als Stammspieler genau einem solchen Umbruch zu verdanken. Denn sportlich war S04 nach der zweiten Bundesligasaison 1964/65 abgestiegen. Zahlreiche Leistungsträger verließen daraufhin den Verein. Erst eine Aufstockung der Bundesliga von 16 auf 18 Teilnehmer ermöglichte die weitere Erstklassigkeit der Knappen. Die aber nun kadermäßig ziemlich ausgedünnt waren. Also setzte man auf talentierte, junge Spieler aus der näheren Umgebung, unter anderem Klaus Fichtel von Arminia Ickern.

Schalke wurde 14., konnte souverän die Klasse halten und kam auch in den Folgejahren vorerst nicht mehr in echte Abstiegsnöte. Umbruch geglückt, der sogar solche späteren Bundesliga-Legenden wie eben Klaus Fichtel – ältester jemals eingesetzter Spieler – hervorbrachte. Doch jener im Jahr 1965 blieb nicht der einzige, den der „Tanne“ genannte Fichtel beim FC Schalke 04 miterlebte.

Olaf Thon
Foto: IMAGO

Olaf Thon allein konnte Abstieg 1988 nicht verhindern

Nach dem Bundesliga-Skandal von 1971 wurden zur Saison 1972/73 zahlreiche Schalker wegen ihrer Beteiligung an Spielmanipulationen gesperrt. Zunächst nur einige, später immer mehr, sodass erneut die Frage im Raum stand: Wer soll eigentlich den Kader auffüllen? Diesmal zog man Spieler aus der eigenen Jugend hoch, die sich ebenfalls als Glücksgriffe erwiesen und dem Club erneut unter schwierigen Bedingungen den Klassenerhalt sicherten.

Mehr als 10 Jahre später war Klaus Fichtel immer noch – nach Intermezzo bei Werder Bremen – Bundesligaspieler des FC Schalke 04. 1987 aber sollte der Umbruch letztlich zum Schiffbruch führen. Statt den damals bereits heiß begehrten Olaf Thon zu verkaufen, erlöste die Vereinsführung das wieder einmal benötigte Geld durch den Verkauf zahlreicher Stammspieler wie Klaus Täuber, Jürgen Wegmann oder Gerhard Kleppinger. Diesmal ging die Rechnung nicht auf. Im Sommer 1988 stieg Schalke zum dritten Mal aus der Bundesliga ab, Olaf Thon wurde zum FC Bayern verkauft.

Damals habe anders als bei den ersten beiden Umbrüchen eine erfahrene Achse gefehlt, sagt Klaus Fichtel der WAZ. Ohne eine solche sei die Integration vieler junger Spieler schwierig. Und daher, folgert Fichtel, könne ein Umbruch gutgehen, wenn bereits ein Gerüst von vier, fünf Spielern stehe. Anderenfalls, meint der WM-Dritte von 1970, könne es heikel werden.

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Taubenstecher

Der Wald stirbt ! Die Tanne steht.