Vorgestern wurde es offiziell: Marc Wilmots ist neuer Sportdirektor des FC Schalke 04 und machte sich auch schon laut Gedanken, wie er den Club in Zukunft sportlich führen will. Dieser Zugang hat große Auswirkungen auf das Arbeitsgebiet von André Hechelmann, das sich nun wie folgt ändert.
Da Wilmots nun Sportdirektor ist – jener Job, den Hechelmann bislang innehatte – man auf Schalke aber an dem 39-Jährigen festhalte will, wurde er zum Technischen Direktor ernannt. Ein Abstieg in der Hierarchie, wenn auch nicht im Organigramm, der auch mit veränderten Aufgaben einhergeht. Nominell ist Hechelmann zwar weiterhin ein „Direktor“ und damit auf derselben Ebene wie Wilmots. Dennoch muss er diesem künftig eher zuarbeiten, als große Entscheidungen selbst treffen zu können.
Grund für diese de facto Degradierung ist sicher auch das aktuelle sportliche Ergebnis. Gerade drei Punkte liegt der FC Schalke 04 vor dem Relegationsrang zur 3. Liga, der eigentlich angedachte direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga liegt in weiter Ferne. Was nicht nur, aber zu großen Teilen an schlechten Transferentscheidungen von Hechelmann im vergangenen Sommer liegt.
Hechelmann für viele neue Gebiete verantwortlich bei S04
Die „gesamtsportliche Verantwortung“ trägt ab sofort Marc Wilmots. Hechelmann solle fortan „wichtige strategische Entwicklungen und übergeordnete Prozesse im Blick behalten“, wie Ruhr 24 die Mitteilung des Vereins zur personellen Veränderung zitiert. Analyse der sportlichen Daten und Digitalisierung sollen dabei zu Hechelmanns Aufgaben zählen.
Doch auch bei Transferentscheidungen sei Hechelmann weiter involviert, nämlich bei deren Umsetzung. Außerdem wird er wieder verantwortlich für das Scouting sein, aus dem Hechelmann ja zum Sportdirektor aufgestiegen war. Dazu soll er sich auch noch um die verliehenen Spieler kümmern und die Schnittstelle zu den Nachwuchsspielern der Knappenschmiede sein.
Bei dieser Fülle an Themen, in denen der neue Technische Direktor mitwirken soll, stellt sich die Frage, ob diese alle von einer Person effizient bearbeitet werden können. Oder ob die Nennung mancher Themen nur ein Vorbote dessen ist, dass man mit Gerald Asamoah und Mike Büskens, deren Verträge beide im Sommer auslaufen, nicht verlängern wird und deren Arbeitsgebiete aber bereits, zumindest nominell, abgedeckt hat. In jedem Fall dürfte es André Hechelmann auch in Zukunft an Arbeit nicht mangeln beim FC Schalke 04.