Interviews

S04: Hefer erklärt Wünsche an Tillmann und Offenheit für Tönnies

Matthias Tillmann
Foto: IMAGO

Der designierte Vorstandsvorsitzende des FC Schalke 04, Matthias Tillmann, wird erst am 1. Januar 2024 offiziell seine Arbeit aufnehmen. Was sich Aufsichtsratschef Axel Hefer, der diesen – wenn auch nicht allein – ausgewählt hat, von Tillmann wünscht, erzählt er in einem Interview. Außerdem spielt der Name Tönnies wieder eine Rolle in Hefers Äußerungen.


Beim kicker steht Axel Hefer Rede und Antwort zur personellen Zukunft des FC Schalke 04. Tillmann solle in Zukunft möglichst die „perfekte Mischung“ finden dazwischen, einerseits das neue Gesicht des Clubs in der Führung zu werden, andererseits nicht zu sehr das Rampenlicht zu suchen, um selbst zu glänzen. Doch ein solches neues Gesicht brauche der Verein, den zurzeit zu viele unterschiedliche Stimmen in der Öffentlichkeit repräsentierten, von denen keine nach Außen erkennbar der klare Kopf sei. Ebenso solle Tilmann im notorisch emotionalen Schalke aber auch „Ruhe ausstrahlen“.

Außerdem sei Hefer überzeugt, dass der neue Schalke-Boss jene Verbundenheit mit S04 entwickeln werde, die Vorgänger Bernd Schröder nicht aufbauen konnte, was ihm letztlich zum Verhängnis wurde. Schalke bedeute „viel Dynamik, riesiger Druck, komplizierte politische Gemengelagen“ und daher keine leichte Aufgabe. Dieser werde Tillmann aber gewachsen sein.

Dieser sei übrigens bei Weitem nicht der einzige Kandidat gewesen, mit dem sich die eigens dafür geschaffene Findungskommission beschäftigte. Dass die Wahl nun auf ihn fiel, mit dem Hefer bereits sieben Jahre bei Trivago zusammengearbeitet hatte, habe Hefer keineswegs alleine entschieden.

Hefer überzeugt von Wahl Tillmanns als neuem Vorstandschef

Dazu verweist Hefer darauf, dass Tilmmann selbst in der 4. Liga Fußball gespielt habe, eine Menge Erfahrung im Marketing und weiteren Unternehmensführungsbereichen besitze und eben nicht als Vorstand Sport geholt werde.

Währenddessen vermeldet Reviersport, dass Hefer offen wäre für ein wie auch immer geartetes Angebot der Unterstützung durch den früheren mächtigen Mann auf Schalke, Clemens Tönnies. Solche Unterstützung sei stets willkommen, wie auch immer sie aussehe. Bislang aber sei Tönnies noch mit keinerlei Gesprächswunsche auf Hefer zugekommen. Die Sehnsucht nach jenen erfolgreicheren Zeiten unter Tönnies bei manchem Fan könne Hefer nachvollziehen. „Allerdings darf man nicht vergessen, dass der Verein da teilweise über seinen Verhältnissen gelebt hat. Unsere Vorgehensweise ist eine andere.“

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Lars

Schon der Umstand das Axel Hefer betont das die Entscheidung für Herrn Tillmann nicht er allein getroffen hat, lässt den Schluss zu, dass er entscheidend Einfluss genommen hat. Der Wunsch wie der neue Mann als Vorstandsvorsitzender agieren soll, wurde gleich hinterhergeschoben. Angepasst und steuerbar sollte er sein, nach Außen Entscheidungsträger, nach Innen Steigbügelhalter. Zu betonen das Herr Tillmann in der 4. Liga gespielt hat ist ebenfalls unnötig, da diese Tatsache ihn nicht mehr für die ihm angedachte Position qualifiziert. Man kann nur hoffen, dass irgendwann auch der letzte Traditionalist noch wach wird und bemerkt das man sich auf dem falschen Weg befindet, weil man die falschen Leute auf die entscheidenden Positionen setzt.

Knut

An dem Tag, an dem Tönnies zurückkehrt, kündige ich meine Mitgliedschaft, verbrenne meine Dauerkarten und bezeichne mich selbst nicht mehr als Schalke-Fan.

Lars

Fände ich schade, auch wenn wir uns nicht persönlich kennen. Nur würde mich interessieren wie diese tiefgründige Ablehnung zu begründen ist. Und vor allem interessiert mich ob es nur eine Ablehnung gegen Tönnies ist oder allgemein gegen eine Veränderung in der Führungsetage. Wie stellst du dir den zukünftigen Weg und die Ausrichtung von Schalke vor!? Jede Meinung, jeder Gedanke und Gestaltungswille sind es Wert gehört zu werden. Es kann niemand behaupten er hätte als Einziger die perfekte Lösung, es muss gerade bei Schalke die breite Masse sein, welche den Weg weist und teilnimmt am Gestaltungsprozess. Nur Ablehnung und Verweigerung zum Ausdruck zu bringen wird die Talfahrt nicht stoppen.