In den letzten Tagen deutete es sich bereits an. Jetzt ist es offiziell: Malick Thiaw wechselt mit sofortiger Wirkung zur AC Milan. Der 21 Jahre alte Innenverteidiger des FC Schalke 04 bestand am Montag den Medizincheck und schließt sich dem amtierenden Meister der Serie A an. Das gab der Revierklub auf seiner Website bekannt.
Über die Transfermodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen. Laut „Kicker“ liegt die Ablöse bei rund zehn Millionen Euro. Der Vertrag bei den Rossoneri läuft bis Sommer 2027. Damit gab Thiaw bei der 1:6-Niederlage gegen den 1. FC Union Berlin am vergangenen Samstag seine Abschiedsvorstellung für Königsblau.
Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder (46) bedauert den Weggang des gebürtigen Düsseldorfers: „Es war für uns eine schwierige Entscheidung, Malick ziehen zu lassen. Er ist ein Eigengewächs aus der Knappenschmiede, hat in den vergangenen Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen und wäre sportlich eine Bereicherung für unseren Kader gewesen.“
Schröder weist aber darauf hin, dass Schalke 04 „bei allen Entscheidungen immer auch die wirtschaftlichen Aspekte beachten“ müsse. So sei es auch im vergangenen Winter gewesen, als S04 „einen Wechsel noch abgelehnt“ habe. Doch jetzt seien die Rahmenbedingungen „andere und finanziell so gut, dass wir dem Transfer nun zugestimmt haben“.
In Kürze soll ein Nachfolger geholt werden
Thiaw schloss sich 2015 der Knappenschmiede an und stand seitdem in allen Jugendmannschaften. Sein Debüt bei den Profis feierte er in der Saison 2019/20. Am 25. Spieltag kam er gegen die TSG Hoffenheim (1:1) kurz vor Ende der Partie ins Spiel. Es folgten noch drei weitere Einsätze als Einwechsler. Anschließend unterschrieb er bei Königsblau einen Vertrag bis 2024.
Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers (46) bestätigt, dass Schalke 04 „mit dem Erlös aus dem Transfer von Malick Thiaw“ finanzielle Vorgaben erfüllt habe. „Das ermöglicht uns eine größere wirtschaftliche Handlungsfähigkeit bei anderen Themen und Herausforderungen, vor denen wir noch stehen“, teilt Rühl-Hamers mit.
Schröder weist darauf hin, dass der Verein „in der Innenverteidigung noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden“ möchte. Im Gespräch ist eine Leihe des Liverpoolers Sepp van den Berg (20). „Ich bin zuversichtlich, dass in Kürze noch ein Spieler dazukommen wird“, zeigt sich der 42-Jährige optimistisch, bald einen Neuzugang präsentieren zu können.