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Victor Palsson über seine Depressionen und Alkoholsucht

Victor Palsson
Foto: imago images

Diese Nachricht passt so gar nicht zur allgemeinen Feierlaune rund um Schalke. Wobei es bei genauerem Hinsehen dann doch eine positive Nachricht ist, die es über den Schalker Spieler Victor Palsson zu berichten gibt. Dieser spricht öffentlich über seine Depressionen und Alkoholsucht. Eines davon hat er aber schon lange überwunden.


Fußballprofi Victor Palsson hatte für längere Zeit ein ernsthaftes Alkoholproblem, gestand er dem „Spiegel“ gegenüber, wie t-online berichtet. So habe er sich an freien Tagen regelrecht „zugeschüttet“, nur um am nächsten Tag weiterzutrinken, um nicht über das Falsche an seinem Verhalten nachdenken zu müssen.

Er habe eine schwere Kindheit gehabt, wie er dazu weiter ausführt. Diesen psychischen Schmerzen habe er sich lange nicht stellen wollen oder auch können. Der Schalker aus Island bezeichnete sein Trinkverhalten eindeutig als eine „Flucht“ vor der Realität.

Schon mit 17 Jahren hatte er seine Heimat verlassen und war zum FC Liverpool gewechselt. Danach hatte der Schalker Vizekapitän fast in jeder Saison den Verein gewechselt, so blieben engere soziale Kontakte im Berufsleben fast unmöglich. Neben dem Alkohol frönte er auch dem Glücksspiel, gab Palsson weiter zu Protokoll.

Beim Trinken ging es so heftig zu, dass er immer wieder einen sogenannten „Filmriss“ erlebte, also einen Gedächtnisverlust aus der Phase des Betrunkenseins.

Dies führte dann in letzter Konsequenz sogar zu Suizidgedanken. Als er endlich einsah, dass er damit nicht weitermachen könne, wandte Victor Palsson sich auf eigene Veranlassung im Jahr 2013 an einen Therapeuten. Seit 2014 ist er nun trocken.

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Palsson hat seine Alkoholsucht überwunden

Sein Vater sei alkoholkrank und drogensüchtig gewesen. Seine Mutter starb vor Kurzem ebenfalls infolge von Drogenmissbrauch. „Es war das schlimmste Tief meines Lebens, ich fiel in ein großes schwarzes Loch.“ Bis heute trifft er sich regelmäßig mit Therapeuten und auch Sportpsychologen.

Öffentlich macht er sein Schicksal, weil er dafür sensibilisieren möchte, dass es keine Schwäche ist, sich Hilfe zu holen, sondern eine Stärke. Es sei für zu viele Menschen immer noch ein Tabu, über derartige psychische Problem zu sprechen oder sie sich auch nur einzugestehen.

Da er seit dieser Entscheidung trocken ist, konnte er seine Karriere weiter vorantreiben und zuletzt sogar entscheidend dabei mitwirken, dem FC Schalke 04 wieder zur Rückkehr in die Bundesliga zu verhelfen.

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