„Auf dem richtigen Weg“ – Schalke 04 reduziert Schulden um 33 Millionen Euro
Trotz des Abstiegs in die 2. Bundesliga und der Corona-Pandemie ist es Schalke 04 gelungen, seine Verbindlichkeiten um 33 Millionen Euro zu reduzieren. Das gab Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers (45) am heutigen Dienstag bekannt. Damit befinde sich der Revierklub „auf dem richtigen Weg“, teilte Rühl-Hamers auf der Website des Vereins mit.
Ein Blick in die Zahlen zeigt, dass Schalke 04 im Geschäftsjahr 2021 einen Verlust von 17,8 Millionen Euro hinnehmen musste. Im Vorjahreszeitraum lag das Minus noch bei 52,6 Millionen Euro. Die Gesamtverbindlichkeiten sanken im selben Zeitraum von gut 217 Millionen Euro um 33,5 Millionen Euro auf 183,5 Millionen Euro. Zudem gelang es den Verantwortlichen bei Königsblau, die Finanzverbindlichkeiten von 149 Millionen Euro auf 140,6 Millionen Euro zu reduzieren. Der Umsatz lag trotz der Geisterspiele in der Rückrunde 2020/21 mit 167,1 Millionen Euro nur ein wenig unter dem Betrag des Vorjahres (174,7 Millionen Euro).
Die Finanzchefin des Zweitligisten zeigt sich mit der Entwicklung höchst zufrieden: „Die Entwicklung dieser Kennziffern verdeutlicht, dass unsere Maßnahmen greifen. In der Rückrunde 2020/2021 konnten wir wegen der Covid-19-Restriktionen kein einziges Ticket verkaufen, mussten nach dem Abstieg trotz stark sinkender Einnahmen einen historisch einmaligen Kaderumbau vollziehen und gleichzeitig die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des Vereins erhalten. Das alles ist uns im skizzierten Kontext erfolgreich gelungen.“
Erfolgreicher Kaderumbau durch Knäbel und Schröder
Entscheidend, so Rühl-Hamers, sei die Senkung des Spieleretats von mehr als 80 Millionen auf rund 20 Millionen Euro gewesen. Sie hebt ausdrücklich die Arbeit von Sportvorstand Peter Knäbel (55) und Sportdirektor Rouven Schröder (46) hervor: „Im erfolgreichen Kaderumbau lag aus meiner Sicht der Schlüssel zur Bewältigung der finanziellen Herausforderungen.“
Die 45-Jährige geht in der Vereinsmitteilung auch noch einmal auf das Ende der Partnerschaft mit dem russischen Energieunternehmen „Gazprom“ ein. Diese Entscheidung habe keinen Einfluss auf die Etat- und damit Kaderplanung 2022/2023. Grund sei die rasche Einigung mit dem Wohnungsunternehmen „Vivawest“ und weiterer bevorstehender Sponsoring-Abschlüsse. Im Vorstand von Schalke 04 herrscht demnach große Zuversicht, die entstandene Lücke schließen zu können. Trotz des Wechsels des Hauptsponsors mitten in der Saison blicke sie „mit Optimismus in die Zukunft“, erklärt Rühl-Hamers.
Sollte Königsblau in dieser Saison den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga verpassen, dürfte die Situation auf Schalke jedoch nicht einfacher werden. Weitere finanzielle Einschnitte drohen, die sich auch auf mögliche Transfers auswirken.