Fichtel, Jones und van der Vaart üben Kritik an Schalke
Der FC Schalke 04 hat es nicht leicht in diesen Tagen. Eine völlig verkorkste Rückrunde nehmen nun auch noch einige ehemalige Bundesliga-Spieler zum Anlass, sich mit harscher Kritik zu äußern. Darunter sind auch zwei Ex-Schalke-Profis.
Zunächst einmal war es der Ex-HSV-Spieler Rafael van der Vaart, der in markigen Worte auf die Qualität des Kaders eindrosch. In der Talkrunde „Sky90“ formulierte er:
„Gladbach hat einen Torwart, der mit de Fuß besser ist als viele Spieler von Schalke.“ – und fügte hinzu, dass er das nicht einmal als pointierten Scherz meine. Nun darf man getrost der Auffassung sein, dass eine solche Sendung wie Sky90 dazu da ist, Dinge zugespitzt zu betrachten, um ein gewisses Klientel zu unterhalten. Dennoch ist das ein ungewohnt vernichtendes Urteil über Spieler, die in gewisser Weise ja noch Kollegen von van der Vaart sind, der lange Jahre beim Hamburger SV und in der niederländischen Nationalmannschaft reüssierte.
Doch auch frühere eigene Leute nehmen kein Blatt vor der Mund, wenn man sie zur sportlichen Lage befragt. Da ist zum Beispiel Klaus Fichtel, immer noch der älteste Spieler, der je in der Bundesliga auf dem Platz stand – und das damals für den FC Schalke 04. Auch er kritisiert den Kader deutlich.
„Tanne“ Fichtel teilt aus
Einerseits nimmt er den Kader auch in Schutz. Man habe viele Verletzte ersetzen müssen, die Mannschaft immer wieder umstellen müssen. Allerdings beklagt auch Fichtel die fehlenden Möglichkeiten des Teams. Denn meist hätten sich „die Gegner, die gegen Schalke gespielt haben, hinten reingestellt und Schalke hatte nicht die Leute, um das Spiel für die Stürmer gut nach vorne zu tragen.“ Kritik an der Qualität, aber auch an der Zusammenstellung des Kaders aus berufenem Mund des mittlerweile 75-Jährigen.
Dieser schließt sich ein weiterer ehemaliger Schalker an. Jermaine Jones, der von 2007 bis 2014 129 Ligaspiele für den FC Schalke 04 absolvierte. Zwar kommt dessen Kritik nicht besonders originell daher. „Leidenschaft“ sei es, die dem Club in der aktuellen Krise fehle. „Schalke muss jetzt zu den Basics Kampfgeist und Leidenschaft zurückkehren. Es ist wichtig, dass jemand verpflichtet wird, der den Verein lebt. Zu meiner Zeit waren da Rudi Assauer und Huub Stevens die perfekten Beispiele für.“ Ob Jermaine Jones bereits mehr weiß zur Frage, ob David Wagner noch Trainer bleibt oder ob er auf die durch den Weggang von Peter Peters entstehende Vakanz anspielt, blieb damit unbeantwortet.
Die Riege der Köpfe, die die Qualität im Kader bemängeln, wird jedenfalls aktuell nicht kleiner.