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Nach dem neuerlichen Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga war man auf Schalke voller Optimismus. Der Club wollte sofort wieder um den Aufstieg mitspielen, doch daraus wurde vorerst nichts. Die schlechten Ergebnisse im ersten Drittel der Saison erzwangen eine Neuaufstellung auf der Trainerbank.

Immerhin gilt es für die Königsblauen, den totalen Absturz in die Bedeutungslosigkeit zu verhindern. Unter Trainer Thomas Ries näherte man sich bereits gefährlich der Abstiegszone. Wie schwer es ist, von dort wieder wegzukommen, hat Schalke schon mehrfach selbst erleben müssen.

Die Experten sehen keinen Grund zur Aufregung

Die Experten sehen unterdessen keine Gefahr eines Abstiegs. Während St. Pauli, der HSV und Holstein Kiel bei den Buchmachern als Top-Anwärter auf den Aufstieg in die Deutsche Fußball-Bundesliga gelten, nimmt Schalke 04 derzeit Platz 13 in der Favoritenliste der Fußball Wetten ein. Das ist zwar weit von den Ansprüchen des Traditionsclubs entfernt, doch würde dieses Ergebnis immerhin den Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga sichern.

Das war in den vergangenen Wochen alles andere als sicher, immerhin liegt der Club nur wenige Punkte vom Relegationsplatz der Liga entfernt. Dieser knappe Sicherheitsabstand könnte sich sehr schnell als problematisch erweisen, wenn es dem neuen Trainer Karel Geraerts nicht gelingt, seine Spieler aus der Gefahrenzone zu führen. Seine erste Analyse bei Amtsantritt war jedenfalls vernichtend, wie der Westen berichtete.

Premiere misslungen, seither geht es bergauf

Kein Wunder, schließlich verlief seine Premiere mit Schalke 04 alles andere als erwartet. Die Königsblauen gingen gegen Karlsruhe SC mit 0:3 unter. Die Reaktionen waren dementsprechend. Viele Ultras verließen bereits vor Spielende das Stadion in Karlsruhe, der Trainer war entsetzt über die Leistung. Geraerts kritisierte die fehlende Intensität und Leidenschaft seiner Stars und zeigte Verständnis für die wütenden Anhänger.

Doch mittlerweile ist so etwas wie ein kleiner Trainer-Effekt auf Schalke spürbar. Nach einigen Siegen konnte sich der Club etwas weiter nach vorn arbeiten. Dem gegenüber steht der Rauswurf aus dem DFB-Pokal. Dort traf man ausgerechnet auf den Tabellenführer der 2. Liga und musste sich in St. Pauli den Hamburgern mit 1:2 geschlagen geben. Doch die Spieldaten des Clubs belegen einen eindeutigen Aufwärtstrend. Dieser ist nicht nur in den Ergebnissen, sondern auch in den Leistungsdaten ersichtlich. Damit konnte Trainer Karel Geraerts seine Kritiker Lügen strafen.

Gut bekannt aus der UEFA Europa League

Karel Geraerts
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Der Belgier, der zuletzt beim belgischen Überraschungsclub Union Saint-Gilloise beschäftigt war, sieht jedenfalls großes Potenzial in seiner neuen Mannschaft. Der international erfolgreiche Coach hatte in der letzten Saison im Achtelfinale der UEFA Europa-League Union Berlin ausgeschaltet und musste sich erst im Viertelfinale Bayer Leverkusen geschlagen geben.

Auf Schalke erwartet ihn jedoch eine Herkulesaufgabe. Nach dem neuerlichen Abstieg aus der Deutschen Fußball-Bundesliga wäre es eigentlich der Anspruch gewesen, sofort wieder in die Königsklasse des deutschen Fußballs aufzusteigen. Doch davon sind die Königsblauen derzeit meilenweit entfernt. Sein Vorgänger Thomas Ries führt den Club nahe an den sprichwörtlichen Abgrund.

Bei einem neuerlichen Abstieg wären sämtliche Spieler weg

Schließlich würde ein Abstieg in die 3. Fußball-Liga die Auflösung des Kaders bedeuten. Ein negativer Durchmarsch in die Drittklassigkeit wäre mit dramatischen Folgen für Schalke 04 verbunden, denn laut Zeitungsberichten würden alle Verträge der Spieler bei einem Abstieg ungültig. Kein einziger Profi des aktuellen Kaders hat angeblich in seinem Vertrag eine Option für die 3. Fußball-Liga, das würde einen vollständigen Neuaufbau des Kaders bedeuten. Doch nach einigen Wochen unter der Regie von Karel Geraerts scheint die drohende Gefahr eines Abstiegs vorerst gebannt zu sein. Nichtsdestoweniger bleibt die Saison für Schalke 04 ein Tanz auf Messers Schneide.

Zumindest hat der Club nach der Negativserie im Herbst die drohende Gefahr rechtzeitig erkannt und sich vom Trainer getrennt. Der Neuanfang unter Karel Geraerts scheint geglückt, jetzt geht es darum, den Schwung in der Winterpause nicht zu verlieren und mit Energie und Optimismus in die Rückrunde zu starten.

Trainer Karel Geraerts scheint jedenfalls verstärkt auf Spieler aus der U23 setzen zu wollen. Neben Steven van der Sloot soll jetzt auch Nelson Amadin seine Chance erhalten. Mit diesen Schritten könnte gleichzeitig auch ein Neuaufbau des Kaders auf Schalke beginnen.