Enthüllt: Wie Möller Schalke-Legende Assauer eiskalt reinlegte

Schalkes Ex-Star Andreas Möller blickt auf seine bewegte Karriere zurück – zwischen Triumph, Tränen und Titeln. Besonders eine Episode mit Rudi Assauer bleibt unvergessen.
Andreas Möller war nie ein Typ für den Mittelweg – genial auf dem Platz, polarisierend daneben. Im Interview mit SPORT1 blickte der Ex-Profi, der sowohl für Borussia Dortmund, als auch für den FC Schalke gespielt hatte, auf eine außergewöhnliche Karriere zurück, die von großen Momenten, heftigen Debatten und jeder Menge Emotionen geprägt war.
In seinem neuen Buch „15 Sekunden Wembley“ erzählte Möller offen von den Höhen und Tiefen seiner Laufbahn. Der Titel bezieht sich auf jenen ikonischen Moment im EM-Finale 1996, als er vor seinem entscheidenden Elfmeter gegen England den langen Weg vom Mittelkreis zum Punkt antrat. „Das ist genau die Zeit, die ich vom Mittelkreis bis zum Elfmeterpunkt in Wembley gebraucht habe“, erklärte der 58-Jährige. „In diesen 15 Sekunden sind mir aufgrund dieser außergewöhnlichen Drucksituation unglaublich viele Dinge durch den Kopf geschossen.“
Auch zu seinem umstrittenen Wechsel von Borussia Dortmund zu Schalke 04 spricht Möller offen – und mit einem Schmunzeln. „Nach langer Überlegung hatte ich Rudi Assauer meine Zusage gegeben, zu Schalke zu wechseln“, erzählte er.
BVB-Ikone Möller spricht über umstrittenen Schalke-Transfer
Auf der Fahrt nach Gelsenkirchen erlaubte er sich jedoch einen Spaß: „Auf der Autobahn, kurz vor Gelsenkirchen, haben mein Berater und ich ihm per Autotelefon mitgeteilt, dass der Vertrag doch nicht zustande kommt, weil ich es mir anders überlegt hatte. Da war natürlich Schockstarre – eine superlustige Geschichte!“ Eine Minute später habe er die Auflösung geliefert: „Lieber Herr Assauer, öffnen Sie das große Tor der Geschäftsstelle. Wir fahren jetzt gleich aufs Schalke-Gelände. Ich unterschreibe natürlich.“
Der Transfer löste damals hitzige Diskussionen aus – bei beiden Fanlagern. „Auf der einen Seite die Enttäuschung der BVB-Fans, auf der anderen das Theater auf Schalke“, erinnerte sich Möller. „Es war keine Entscheidung gegen den BVB, sondern eine persönliche Entscheidung, eine neue Herausforderung anzunehmen.“
Auch Jahrzehnte später blickt Andreas Möller ohne Groll zurück – weder auf verpasste Titel noch auf hitzige Rivalitäten. Sein Verhältnis zu Lothar Matthäus beschreibt er als „hervorragend – damals wie heute“. Selbst die bittere „Meisterschaft der Herzen“ 2001 mit Schalke 04 sieht er inzwischen gelassen: „Das hat wehgetan“, gesteht er, „aber solche Momente gehören dazu.“