Rölleke empfiehlt Schalke den Mourinho-Weg
Ein sogenannter Krisen-Manager namens David Rölleke befindet im WA, dass Schalke einen ganz anderen Weg einschlagen solle, als es zurzeit der Fall ist. Gleich mehrere Ratschläge hat der Mann parat, die alle auf einer früheren Strategie von Jose Mourinho fußen – aus dessen Zeit beim FC Porto. Was meint der Mann genau?
Zunächst einmal stellt sich die Frage, welche Fußball-Sachkenntnisse dieser „Krisen-Manager“ überhaupt besitzt, dass der WA ihn so umfangreich zum Thema der sportlichen Entwicklung auf Schalke zu Wort kommen lässt. Das aber wird im dortigen Text nicht beantwortet.
Umso ausführlicher darf Rölleke erläutern, was er mit der Orientierung an Jose Mourinhos früherer Vorgehensweise genau meint.
Erstens habe dieser teuer bezahlte Stars nach seinem Amtsantritt beim FC Porto aus dem Kader entfernt und stattdessen mit Spielern aus der Region ersetzt. Zweitens habe dieser im gesamten Club bis hinunter in die untersten Jugendmannschaften ein neues System etabliert, nämlich intensives Pressing. Und das war es dann auch schon an klugen Ratschlägen von David Rölleke. Dass Schalke zumindest Schritt 1 schon länger versucht, aber eben kaum Abnehmer für die immer noch teuren Spieler findet, lässt er dabei unerwähnt. Und dass man wohl kaum sonst irgendwo in der Bundesliga so viele Spieler aus der eigenen Jugend – sprich: der Knappenschmiede – in den letzten Jahren in den Profikader eingebaut hat wie auf Schalke, ebenfalls.
Mourinho gewann einst die Champions League – auf Schalke
Allerdings geht es ihm wohl auch um eine generelle Einschätzung der miserablen Außendarstellung. Diese hätte zuletzt arg gelitten, erst jüngst wieder mit dem misslungenen Tiktok-Video nach der Derby-Niederlage. Wegen dieser schlechten Öffentlichkeitsarbeit müsse man alles dafür tun, die Fans zurückzugewinnen. Und dabei sei die Strategie à la Mourinho eben nur eine der nötigen Maßnahmen.
Außerdem beklagt Rölleke das Fehlen echter „Schalker Typen“, wie es Rudi Assauer oder auch Clemens Tönnies eben waren. Ersterer ist allerdings verstorben und letzterer wurde mit viel Schimpf vom Hof gejagt. Da würde ein Rückkehr von Tönnies eher zum totalen Aufstand führen als zu einer Einigung aller Schalker. Allerdings spricht er ja auch lediglich davon, dass man vergleichbare Typen auf Schalke brauche. Davon sind aber sowohl Jobst als auch Schneider weit entfernt – und echte Schalker Typen für den Vorstand sind weit und breit nicht in Sicht. Insofern mag Rölleke richtig liegen mit seinen Ratschlägen. Nur umsetzbar ist davon bis auf eine bessere Arbeit der PR-Abteilung aktuell eigentlich nichts.