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„Kriege das Kotzen“: Schalke-Boss schießt gegen Manga und Tillmann

Ben Manga und Matthias Tillmann
Foto: IMAGO

Schalke-Boss Axel Hefer platzt nach einer desaströsen Saison der Kragen. In einer Wutrede rechnet er mit zentralen Figuren im Klub ab – und kündigt Konsequenzen an.


Nach einer der schwärzesten Spielzeiten der Vereinsgeschichte hat sich Axel Hefer, Aufsichtsratschef des FC Schalke 04, mit einer schonungslosen Abrechnung zu Wort gemeldet. Die Königsblauen retteten sich gerade so auf Rang 14 der 2. Bundesliga. Ein sportlicher Offenbarungseid, der beim Klubchef für blankes Entsetzen sorgte.

„Für mich persönlich das zweitschlimmste Spiel aller Zeiten nach dem Abstieg 2021 – eine echte Schande, ich habe mich geschämt“, erklärte Hefer mit Blick auf das abschließende 1:2 gegen Elversberg, das selbst von den eigenen Fans mit Spott quittiert wurde.

In einer regelrechten Wutrede rechnete der 47-Jährige mit dem sportlichen Zustand des Klubs ab. Dabei ging er besonders hart mit Kaderplaner Ben Manga und Vorstandschef Matthias Tillmann ins Gericht. Die Mannschaft sei eine Ansammlung von Einzelinteressen gewesen: „Die Fans mussten sich nahezu jedes Wochenende so eine Scheiße anschauen. Wir haben Gruppen im Sport, die nicht miteinander arbeiten, Ego-Trips werden gefahren. Da kriege ich das Kotzen, habe den Kaffee davon auf.“

Frank Baumann erhält volle Macht zum Schalke-Umbruch

Die Konsequenz: Sportvorstand Frank Baumann, offiziell ab dem 1. Juni im Amt, erhält von Hefer alle Vollmachten, um im sportlichen Bereich aufzuräumen. „Dort muss Frank Baumann aufräumen, knallhart die Konsequenzen ziehen, auch Führungsspieler austauschen. Wir benötigen eine echte Mannschaft – auf und neben dem Platz.“

Auch auf struktureller Ebene räumte Hefer Fehler ein – insbesondere die Entscheidung, nach dem Abgang von Peter Knäbel auf nur zwei Vorstände zu setzen: „Es war ein Riesen-Fehler, auf nur zwei Vorstände zu gehen – das hat nicht funktioniert.“ Tillmann, einst von Hefer selbst nach Schalke geholt, verliert nun spürbar an Einfluss. Der Vorstandsvorsitzende wird künftig nur noch den Bereich Marketing verantworten – eine klare Degradierung.

Trotz aller Kritik spricht sich Axel Hefer jedoch vorerst gegen personelle Schnellschüsse aus. „Dass Köpfe rollen oder Leute zurücktreten, hilft nicht weiter. Es sind ja nicht einzelne Personen, die so ein Ergebnis produzieren.“ Stattdessen fordert der Aufsichtsratsboss Stabilität und einen klaren Schnitt: Große Saisonziele wie den Wiederaufstieg hält er aktuell für völlig fehl am Platz.