Am Ende waren alle glücklich. Monatelang suchte „Sportfive“ im Auftrag des FC Schalke 04 nach einem neuen Hauptsponsor für den Zweitligisten. Selbst als die Kooperation mit der „Veltins“-Brauerei endete, blieb eine Erfolgsmeldung aus. Am Freitag (19. Juli) war es dann endlich so weit: Mit der „Sun AG“ einigten sich die Königsblauen auf eine Zusammenarbeit bis 2026.
In den Jahren, als Schalke 04 in der Champions League antrat, pumpte der russische Staatskonzern „Gazprom“ nach Informationen der Welt bis zu 30 Millionen Euro pro Jahr in den Verein. Lediglich Rekordmeister FC Bayern München profitierte demnach von einem lukrativeren Werbevertrag. Auch der Kaukasus-Krieg von 2008 sowie die Annexion der Krim-Halbinsel durch Russland 2014 änderten nichts an der Kooperation.
Selbst nach dem Abstieg aus der Bundesliga 2021 kassierten die Königsblauen jährlich noch neun Millionen Euro. Bei der Rückkehr in die Bundesliga winkten dem Revierklub wieder bis zu 15 Millionen Euro. Der russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 sorgte für ein abruptes Ende der bis 2025 angelegten Partnerschaft mit „Gazprom“.
Im Frühjahr 2022 sprang Wohnungsanbieter „Vivawest“ für wenige Monate ein. Die Kooperation endete nach dem Bundesligaaufstieg wenige Monate später aber vorzeitig. Rund 4,5 Millionen Euro pro Jahr hätte S04 im Rahmen einer längeren Zusammenarbeit erhalten. Das Online-Portal „MeinAuto.de“ sowie im Folgejahr „Veltins“ folgten „Vivawest“ als Hauptsponsor. Während „MeinAuto.de“ in der Bundesliga sieben Millionen Euro überwies, reduzierte die Brauerei aus dem Sauerland den Betrag auf drei Millionen Euro.
Geld bereits überwiesen
Doch beide Unternehmen prangten nur für jeweils eine Saison auf der Brust der Spieler. Künftig laufen die Knappen mit dem Schriftzug „Sun Minimeal“ auf ihrem Trikot auf. Der Deal mit dem Hersteller von Mahlzeitersatz-Produkten sorgt für einen warmen Geldregen, der bei den Verantwortlichen des klammen Klubs für Erleichterung sorgen dürfte.
Laut WAZ zahlt der neue Hauptsponsor inklusiver erwartbarer Bonuszahlungen vier Millionen Euro im Jahr an die Königsblauen. Dabei handelt es sich für die 2. Bundesliga um einen Spitzenwert. Der Grundbetrag für die erste Saison befindet sich offenbar bereits in der Vereinskasse. Nach Informationen der Bild-Zeitung liegt dieser bei 2,8 Millionen Euro per annum.
Die Klubführung um den Vorstandsvorsitzenden Matthias Tillmann (40) verspricht sich von der Zusammenarbeit mit dem Schweizer Unternehmen Planungssicherheit für die nächsten Jahre.