„Keine Perspektive mehr bei uns“ – Drexler und Baumgartl auf dem Abstellgleis
Der eine: 212 Partien in 1. und 2. Bundesliga. Der andere: 160 Einsätze in den obersten beiden Spielklassen. Doch auf Schalke sind sowohl Dominick Drexler (34) als auch Timo Baumgartl (28) außen vor. Beide besitzen zwar einen Vertrag bis 30. Juni 2025. Das Tischtuch zwischen dem Verein und den beiden Routiniers ist jedoch zerschnitten und lässt sich offenkundig auch nicht mehr flicken.
Beim Trainingsauftakt am Mittwoch liefen Drexler und Baumgartl die meiste Zeit auf einem Nebenplatz ihre Runden. Der Revierklub stellte ihnen einen Athletik-Coach zur Seite, mit dem sie Übungen durchführten. Da sie allerdings über einen vertraglichen Anspruch auf professionelles Training verfügen, durften sie aus arbeitsrechtlichen Gründen auch einige Minuten unter Geraerts absolvieren.
Dagegen dürfen die übrigen Abschiedskandidaten Sebastian Polter (33), Lino Tempelmann (25), Henning Matriciani (24), Tobias Mohr (28) und Leo Greiml (22) in nächster Zeit ganz normal bei Karel Geraerts (42) mittrainieren. Der ebenfall aussortierte langjährige Stammkeeper Ralf Fährmann (35) hält sich dagegen bei der U23 fit.
„Sehr schnell eine Lösung finden“
Die Verantwortlichen erteilten Drexler und Baumgartl sogar ein Kabinenverbot. Beide müssen sich in anderen Räumlichkeiten umziehen. Auch der Aufenthalt im Profileistungszentrum ist ihnen nicht gestattet. Wie Fährmann hätten sie zur U23 gehen können, lehnten dies jedoch ab. „Sie haben keine Perspektive mehr bei uns. Wir arbeiten alle an einer Lösung“, erklärte Sportdirektor Marc Wilmots (55) am Mittwoch. Geraerts äußerte sich ähnlich: „Das ist für keinen eine schöne Situation. Klub und Spieler müssen sehr schnell eine Lösung finden.“ Drexler und Baumgartl hätten „in den letzten zwei Monaten der vergangenen Saison in der U23 trainiert“, erinnerte der S04-Coach. „Ich will jetzt mit denselben Spielern anfangen, die aufgehört haben und noch da sind.“
Bereits in der abgelaufenen Saison gab es einigen Ärger um die beiden S04-Profis. Drexler warf nach dem 1:1 in Hannover zwei Schoko-Shakes durch die Kabine und flog anschließend aus dem Kader. Dagegen kritisierte Geraerts noch im März 2024 die Trainingsleistungen Baumgartls und degradierte ihn zur U23.
Sollte sich für beide kein neuer Klub finden, läuft alles auf eine Vertragsauflösung und Abfindung hinaus. Die jetzige Situation hilft weder den Spielern noch dem Verein.
Die armen