Massimo Schüpp – Als ein Fauxpas eines Schalke-Trainers zum Running Gag wurde
Die Liste der Spieler, die je im Kader der Profimannschaft des FC Schalke 04 ist lang, sehr lang. Besonders in den letzten Jahren herrschte eine so hohe Fluktuation, dass selbst eingefleischte Fans sich nicht zwangsläufig an alle Namen erinnern werden. Einen aber hat es tatsächlich nie auf Schalke gegeben: einen Massimo Schüpp. Und doch ging auch dieser Name in die an Historie des Clubs ein. Hier erfährt man, wie es dazu kam.
In der ersten der letzten beiden Abstiegssaison fiel die Mannschaft bekanntlich völlig auseinander, verschliss nicht weniger als fünf Trainer innerhalb eines Jahres. Welche allesamt auch nicht verhindern konnten, dass Schalke 04 am Ende komplett abgeschlagen als Tabellenletzer in die 2. Bundesliga gehen musste. 16 Punkte hatte man in 34 Spielen gesammelt – der Vorletzte Werder Bremen kam immerhin auf 31.
Einer jener fünf Trainer in diesem annus horribilis war der Schweizer Christian Gross. Dieser, zuvor u. a. Coach von Tottenham Hotspur und beim VfB Stuttgar, war eigentlich als Hoffnungsträger gekommen, nachdem der Start in die Saison unter Manuel Baum in den Sand gesetzt wurde. Als Gross auf Schalke seine Arbeit aufnahm, war es immer noch erst Ende Dezember und man glaubte noch an den großen Umschwung.
Christian Gross mit Problemen bei den Spielernamen
Doch jener Gross, der sich auf Schalke präsentierte, war nicht mehr der Erfolgstrainer früherer Tage, der sieben mal Schweizer Meister und sechmal Schweizer Pokalsieger geworden war.
So zeigte er allein schon Schwierigkeiten dabei, sich die Namen seiner neuen Spieler einzuprägen. Was einerseits menschlich ist angesichts einer Kadergröße von um die 30 Mitgliedern im modernen Profifußball. Andererseits aber zu einer peinlichen Szene während einer Pressekonferenz sorgte, wie sich einer der Betroffenen bei DerWesten erinnert.
Da nannte Gross seinen Spieler Alessandro Schöpf doch glatt vor laufender Kamera „Massimo Schüpp“, fügte sogar noch einen weiteren Fehler an, als er „Can“ Bozdogan als „Kaan“ aussprach. Für Außenstehende eine eher amüsante Episode, doch innerhalb des Teams verlor er damit viel an Respekt. Schöpf berichtet, dass dieser falsche Name für ihn im Anschluss zum Running Gag in der Kabine wurde, was natürlich einer seriösen Zusammenarbeit alles andere als förderlich war.
Abstieg von Schalke 04 auch von fünf Trainer nicht zu verhindern
An solch einem kleinen Fehlerchen lag der überdeutliche Abstieg in jener Saison natürlich nicht. Er illustriert aber, dass es damals schon an den geringsten Mindestvoraussetzungen für sportlichen Erfolg mangelt: dass eine verschworene Gemeinschaft an einem Strang zieht.
Christian Gross wurde nach nur zwei Monaten wieder abberufen und bleibt vor allem mit dieser Anekdote im Schalker Gedächtnis. Nachfolger Dimitrios Grammozis verhinderte den Abstieg dann auch nicht mehr, obwohl er zumindest die Namen all seiner Spieler bei S04 kannte.