Schalke 04 sagt Ja zu DFL-Investor
Soll die Deutsche Fußball Liga (DFL) eine Partnerschaft mit einem Investor eingehen? Darüber stimmen die 36 Vereine aus 1. und 2. Bundesliga am 11. Dezember 2023 ab. Erforderlich ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Im Mai dieses Jahres scheiterte ein solches Vorhaben noch. Der FC Schalke 04 hat jetzt seine Zustimmung signalisiert.
Sollte das Votum positiv ausfallen, dürften die DFL-Geschäftsführer Verhandlungen mit einem Investor über eine „strategische Vermarktungspartnerschaft“ aufnehmen. Die endgültige Entscheidung über den Deal würde anschließend das DFL-Präsidium treffen.
Bei dem im Mai noch gescheiterten Geschäft wären die großen Vereine die Gewinner gewesen, da der überwiegende Teil der zu erwartenden Einnahmen ähnlich dem Verteilungsschlüssel des Fernsehgeldes vergeben worden. Das lehnten damals vor allem die Zweitligisten ab.
Die DFL hofft auf einen Ertrag von rund einer Milliarde Euro. Dafür erhält ein Investor gut acht Prozent der Einnahmen aus den Erlösen der Vermarktungsrechte. Der Vertrag ist auf eine Laufzeit von 20 Jahren angelegt. Die DFL betont, dass es nicht um den Verkauf von Anteilen gehe. Mit dem Geld sollen vor allem Digitalisierung und Internationalisierung gefördert werden.
Im Mai noch Ablehnung durch S04
Am Freitag gab der FC Schalke 04 offiziell bekannt, dass er dieses Vorhaben unterstütze. Bei einer Ablehnung würde „der deutsche Fußball andernfalls seine Wettbewerbsposition als Sportart Nummer eins aufs Spiel“ setzen, heißt es in der Begründung.
Im Mai 2023 hatte der Revierklub die Veräußerung von Vermarktungsrechten noch missbilligt. Entscheidend für das Nein sei damals gewesen, dass „die erwarteten Erlöse nach dem aktuellen TV-Geld-Verteilerschlüssel an die Clubs weitergegeben werden“ sollten. Das sei jedoch jetzt nicht mehr vorgesehen. Jetzt stehe „ausschließlich die Stärkung des deutschen Profi-Fußballs im Fokus“. Daher werde „sich der Vorstand für eine Umsetzung des Prozesses aussprechen“.
Zustimmung haben bislang etwa Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, Hannover 96 und die SpVgg Greuther Fürth angekündigt. Dagegen lehnen sowohl der SC Freiburg als auch der 1. FC Köln den Einstieg einer privaten Beteiligungsgesellschaft ab. Ziel eines solchen Private-Equity-Unternehmens sei eine Rendite im zweistelligen Prozentbereich. Das passe „kulturell“ nicht zum deutschen Fußball „mit seiner Historie und seiner Verankerung in der Gesellschaft“, hieß es etwa aus Köln. Auch der FC St. Pauli, Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Magdeburg werden wohl den Einstieg eines Investors ablehnen.