Ungewöhnliche Beschwerde der Schalker Ultras: Fans „trinken zu viel Alkohol“
Fußball und Bier, das gehört zumindest in Mittel- und Nordeuropa zusammen wie der Gruß „Glückauf“ zu den Bergleuten. Zumindest gilt dies, was die Zuschauer betrifft. Insbesondere im Ruhrgebiet nimmt man beim Fußball gerne mal ein Pilsgetränk zu sich, ob vor dem TV oder im Stadion. Gerade Letzteres aber wird nun von den Schalker Ultras kritisiert – genauer gesagt: der Umfang, in dem manche Fans dem Alkohol zusprechen.
Denn dies führe vermehrt dazu, dass Zuschauer inmitten der Nordkurve, wo man dicht an dicht steht, plötzlich notärztliche Hilfe benötigten. Während derartige Vorfälle früher zwei oder drei Mal pro Saison vorgekommen seien, werde dieselbe Frequenz inzwischen während einer einzigen Partie erreicht.
Dies sei vor allem aus einer Warte bedenklich. Um echte Notfälle handele es sich dabei schließlich nicht, wenn Menschen es mit dem Alkoholkonsum übertreiben. Was also, wenn Helfer sich um diese unnötige hilfsbedürftigen Personen kümmern müssten, während es an anderer Stelle im Stadion zu echten medizinischen Notfällen komme?
Alkoholbedingte Notfalleinsätze von Ultras nicht gerne gesehen
Insofern appellieren die Schalker Ultras an alle Fans, bei einem derartigen Gelage doch zwischendurch einmal zum Wasserglas zu greifen – oder sich komplett aus der Enge der Nordkurve fernzuhalten, wenn man schon deutlich zu viel getankt habe.
Einmal mehr bestätigen die Ultras damit, nicht dem Klischee dumpfer, nur wegen des Erlebnisfaktors samt Alkohol ins Stadion strömender Fans zu entsprechen. Vielmehr geht es ihnen darum, unnötige Engpässe bei der medizinischen Versorgung in der Veltins-Arena zu vermeiden und auch nicht ständig Umstehende mit derart vermeidbare Helfereinsätzen vom Genuss eines Heimspiels des FC Schalke 04 abzuhalten.
Erst kürzlich hatten die Ultras des S04 in eine ähnliche Richtung agitiert, als sie die Fans darum baten, statt Handyvideos aus der Stadion heraus zu erstellen, sich lieber an den Gesängen und sonstigem Support der Mannschaft zu beteiligen. Nun also der Aufruf, es mit dem Alkohokonsum nicht zu übertreiben, auf dass keine Notfalleinsätze nötig werden, die schlicht vermeidbar wären.