Der FC Schalke profitiert in der Defensive von einem echten Shootingstar aus dem eigenen Nachwuchs. Mertcan Ayhan arbeitet nicht nur sportlich daran, sich einen eigenen Namen zu machen – auch abseits des Platzes will er aus dem Schatten seines Bruders Kaan treten.
Mertcan Ayhan hat sich in der Hinrunde still und nachhaltig in den Fokus gespielt. Der 19-Jährige gehört zu den größten Gewinnern beim FC Schalke 04, der als Tabellenführer der 2. Bundesliga in die Winterpause ging. Erst im Sommer unterschrieb der gebürtige Gelsenkirchener seinen ersten Profivertrag bei den Königsblauen – mittlerweile ist er aus der Schalker Dreierkette kaum noch wegzudenken.
Seine Chance bekam Ayhan durch die Verletzung von Timo Becker. Seit dem 2:1-Auswärtssieg bei Arminia Bielefeld am 8. Spieltag steht er regelmäßig auf der rechten Abwehrseite. In zehn Partien mit ihm in der Startelf kassierte Schalke lediglich sechs Gegentore.
Für Ayhan selbst war es das Ergebnis von Geduld und Überzeugung: „Ich war geduldig und habe auf meine Chance gewartet“, blickte er nun gegenüber Vereinsmedien zurück. Halt findet der Abwehrspieler sowohl im Team als auch im familiären Umfeld. Besonders von den erfahrenen Profis Nikola Katic, Hasan Kuruçay und Timo Becker profitiert Ayhan, die ihn regelmäßig coachen und ihm Feedback geben.
Familienrückhalt als Erfolgsfaktor für Schalke-Talent Ayhan
Auch sein Vater spielt eine wichtige Rolle: Er ist häufig bei den Trainingseinheiten vor Ort, analysiert anschließend gemeinsam mit seinem Sohn die Leistungen. „Ich bin sehr froh, dass mein Vater häufig da ist. Meine gesamte Familie gibt mir Rückendeckung“, sagte Ayhan.
Ein Thema begleitet ihn jedoch konstant: der Vergleich mit seinem Bruder Kaan Ayhan, türkischer Nationalspieler und Profi bei Galatasaray Istanbul. Gerade in der Türkei wird Mertcan oft zunächst über den prominenten Nachnamen definiert. Das sieht er sportlich, hat aber klare Ambitionen. „Aber ich will mir einen eigenen Namen machen“, betont der Schalker Verteidiger. Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Vielleicht wird ja dann eines Tages mein Bruder als Bruder von Mertcan Ayhan vorgestellt.“
Sein Bruder Kaan hatte bereits betont, den deutlich jüngeren Mertcan bewusst nicht lenken zu wollen, damit dieser seinen eigenen Weg geht. Genau diesen Weg ist das Schalker Abwehrjuwel in der Hinrunde eindrucksvoll gegangen – und vieles spricht dafür, dass sein Name künftig auch unabhängig vom großen Bruder immer häufiger fällt.