Warum Schalke-Kapitän Karaman trotz Herbstmeisterschaft mahnt

Nach dem knappen 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg feiert der FC Schalke 04 die Herbstmeisterschaft in der 2. Bundesliga. Doch Kapitän Kenan Karaman findet trotz Tabellenführung klare und kritische Worte.
Der FC Schalke 04 geht als Herbstmeister der 2. Bundesliga in die Winterpause – doch Kapitän Kenan Karaman trat nach dem 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg entschieden auf die Euphoriebremse. Trotz der Tabellenführung fand der Angreifer deutliche Worte zur Leistung seiner Mannschaft.
In der ausverkauften Veltins-Arena reichte den Königsblauen erneut eine Szene: Karaman bediente Vitalie Becker auf dem linken Flügel, der 20-Jährige schloss den Angriff in der 52. Minute eiskalt zum Siegtreffer ab. Es war eine der wenigen Offensivaktionen der Schalker – und genau das missfiel dem Kapitän.
„Wir wissen, dass wir die Spiele auf Dauer so nicht ziehen können. Es muss mehr kommen, wir müssen das Spiel noch dominanter und intensiver gestalten“, wurde Karaman nach Abpfiff von der WAZ zitiert. Vor allem im Spiel gegen den Ball habe seine Mannschaft Schwächen gezeigt: „Wir waren in einigen Situationen nicht gierig genug, haben den Nürnbergern zu viele Räume gelassen.“
Schalkes Herbstmeisterschaft für Karaman mit besonderer Bedeutung
Gleichzeitig hob der 31-Jährige aber auch die größte Stärke des Tabellenführers hervor. „Dass wir defensiv stabil stehen und diese eine Chance super zu Ende spielen“, zeichne Schalke aktuell aus. Die Zahlen geben ihm recht: In 16 Saisonspielen kassierte das Team von Trainer Miron Muslic lediglich acht Gegentore, vier der letzten fünf Heimspiele endeten mit einem 1:0.
Für Karaman persönlich ist die Herbstmeisterschaft dennoch etwas Besonderes – auch mit Blick auf die schwierigen vergangenen Jahre. „Das ist schon sehr besonders für mich, ich hätte nicht gedacht, dass dieses Jahr so schön enden würde“, erklärte der Kapitän. Die Freude über den Moment dürfe jedoch nicht den Blick verstellen: „Wir wissen, dass wir uns davon nichts kaufen können.“
Bevor Schalke in die Winterpause geht, steht am kommenden Sonntag noch der letzte Hinrunden-Auftritt bei Eintracht Braunschweig (13:30 Uhr) an. Auch dort will Karaman weniger Zufriedenheit und mehr Konsequenz sehen – trotz Platz eins.