Ein beliebter Ex-Schalker trifft sehenswert in der Champions League und zeigt erneut, wohin der Weg aus Schalkes U19 führen kann.
Am Mittwochabend ließ Weston McKennie das Juventus-Stadium aufleuchten: Mit einem technisch starken Abschluss erzielte der Ex-Schalker das 1:0 gegen Pafos FC und leitete damit den wichtigen 2:0-Heimsieg der Italiener ein. Und wie so oft griff McKennie nach seinem Treffer zu seinem berühmten Torjubel, dem unsichtbaren Zauberstab.
Der bekennende Harry-Potter-Freak erklärte dem Corriere einmal: „Ich bin ein riesiger Harry-Potter-Fan, ich habe sogar ein Tattoo auf der Hand, also sagen wir einfach, das war ein Zauberspruch.“ Und nicht nur bei seinen Jubeln zaubert der ehemalige Schalker: Auch sportlich liefert McKennie in dieser Champions-League-Saison wieder auf höchstem Niveau ab.
Gegen Pafos FC, die Mannschaft des brasilianischen Abwehridols David Luiz, ebnete er mit seinem Treffer den Weg zum wichtigen 2:0-Heimsieg. Schon einen CL-Spieltag zuvor hatte er getroffen. Beim 3:2 der „Alten Dame“ gegen BVB-Schreck Bodø/Glimt brachte McKennie Juve mit seinem Treffer zum 2:1 erstmals in Führung. Der rechte Mittelfeldspieler, der auf Schalke früher meist als Sechser agierte, ist in dieser Champions-League-Saison kaum wegzudenken. In allen sechs Spielen stand er in der Startelf, und bis auf eine Ausnahme absolvierte er jede Partie über die volle Distanz.
Vom Schalke-Talent zum unverzichtbaren Profi in Italien
Dass McKennie heute zu den wichtigsten Spielern von Juventus gehört, verdankt er nicht zuletzt seiner Vielseitigkeit. Der neue Juve-Trainer Luciano Spalletti schätzt vor allem seine außergewöhnliche Flexibilität. McKennie hat in seiner Karriere bereits auf nahezu jeder Feldspielerposition gespielt. Einzig im Sturm wurde der 27-Jährige noch nicht eingesetzt. 2020 Wurde er sogar zum besten US-Nationalspieler des Jahres gekürt.
Sein Weg in den europäischen Spitzenfußball begann 2016, als er ablösefrei aus der Dallas Academy in Schalkes U19 wechselte. Ohne große Eingewöhnungszeit schaffte er den Sprung zu den Profis und debütierte 2017 am 34. Bundesliga-Spieltag beim 1:1 gegen den FC Ingolstadt. Für Königsblau absolvierte er insgesamt 90 Pflichtspiele und sammelte 12 Torbeteiligungen. Zudem blieb er vielen S04-Fans wegen seiner offenen und fröhlichen Art in bester Erinnerung. Auch für Schalke traf er bereits beim 1:0-Sieg gegen Lokomotive Moskau in der Champions League.
2020 folgte der nächste Schritt: Für eine Leihgebühr von 4,5 Millionen Euro wechselte McKennie zu Juventus Turin. Ein Jahr später verpflichtete ihn der italienische Rekordmeister nach starken Leistungen für 21,9 Millionen Euro fest. Seitdem hat er bereits 202 Spiele im schwarz-weißen Trikot bestritten. Der frühere Schalker ist damit längst eine feste Größe in der Königsklasse und einer, der hin und wieder ein bisschen Magie versprüht.