Überzahl verpufft: Schalke-Legenden kritisieren Muslic

Schalkes 0:0 in Münster sorgt trotz langer Überzahl für Ärger bei zwei Klublegenden. Sie kritisieren Trainer Miron Muslic – und fordern mehr Konsequenz im Offensivspiel.
Der FC Schalke 04 hat im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga einen kleinen Dämpfer hinnehmen müssen. Beim 0:0 in Münster verpassten die Gelsenkirchener trotz langer Überzahl die Chance, sich weiter oben festzusetzen – und mussten sich anschließend deutliche Kritik zweier Vereinslegenden anhören.
Rund 40 Minuten lang spielte Schalke nach der Roten Karte gegen Preußens Torhüter Johannes Schenk in Überzahl, fand aber kaum Wege durch die kompakte Defensive der Gastgeber. Trainer Miron Muslic sprach später davon, dass sein Team „zu viel nachgedacht, zu komplex unser Spiel gestaltet“ habe und in der Überzahlsituation vom eigenen Matchplan abgekommen sei. Sein überraschender Blick auf die Partie: „Ich glaube, hätten wir Elf gegen Elf fertig gespielt, hätten wir das Spiel gewonnen.“
Für Klubikone Klaus Fischer war der Auftritt vor allem nach dem Platzverweis enttäuschend. „In der ersten Halbzeit ging es noch einigermaßen, aber nach dem Platzverweis hatten wir nicht eine Chance. Wir waren gegen zehn Mann nicht in der Lage, über die Außenposition zu Flanken zu kommen“, sagte der 75-Jährige.
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Auch Rüdiger Abramczik sparte nicht mit deutlichen Worten – besonders mit Blick auf Muslics Personalentscheidungen. Die Schienenspieler im 3-4-2-1-System seien aus seiner Sicht eine Schwachstelle gewesen. „Finn ist kein Verteidiger, der hat gar kein Abwehrverhalten… Da habe ich unseren Trainer nicht ganz verstanden, dass er ihn da hingestellt hat.“
Während die Legenden hadern, blickt die Mannschaft bereits nach vorne. Sommer-Neuzugang Soufiane El-Faouzi sprach zwar davon, dass das Remis „geschmerzt“ habe, zeigte sich aber kämpferisch. Vor dem Heimspiel am Freitag betonte er: „Wir spielen zu Hause und ich glaube, das ist ein Vorteil für uns.“ Die offensiven Probleme wolle man gezielt angehen: „Wir werden daran arbeiten, künftig auch gegen tiefstehende Gegner unsere Möglichkeiten zu bekommen.“
Trotz des Rückschlags bleibt die Ausgangslage für Schalke gut. Nach 13 Spieltagen stehen neun Siege, ein Remis und 28 Punkte zu Buche – Tabellenplatz zwei. Doch der Auftritt in Münster hat gezeigt, dass im Offensivspiel noch Arbeit vor den Königsblauen liegt.