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Schalke im Glück? Zurückgenommener Elfmeter sorgt für Ärger

Martin Petersen, Kenan Karaman und Enzo Leopold
Foto: IMAGO

Der FC Schalke 04 gewinnt klar in Hannover – doch eine strittige Handspielszene sorgt für Empörung. Ex-Schiri Manuel Gräfe und die 96-Profis sprechen von einer Fehlentscheidung.


Der 9. Spieltag der 2. Bundesliga begann mit einem handfesten Aufreger: Beim 3:0-Auswärtssieg des FC Schalke 04 in Hannover sorgte eine strittige Handspielszene kurz nach der Pause für hitzige Diskussionen – und für massives Unverständnis bei den Niedersachsen.

In der 46. Minute bekam Schalkes Vitalie Becker nach einer Flanke den Ball gleich an beide Arme. Schiedsrichter Martin Petersen zeigte sofort auf den Punkt – doch nach einem Eingriff des Video-Assistenten nahm er die Entscheidung zurück. Die Folge: eine über achtminütige Unterbrechung, Funkprobleme und jede Menge Ärger.

„Da fehlen einem die Worte. Wenn du den Elfer pfeifst, darfst du den niemals zurücknehmen. Es ist keine klare Fehlentscheidung“, schimpfte Hannovers Kapitän Enzo Leopold nach dem Spiel. Auch Abwehrspieler Boris Tomiak fand deutliche Worte: „Für mich war es ein klarer Elfer. Man sieht, dass der Ball hundertprozentig an die Hand geht.“

Elfer-Wirbel bei Hannover gegen Schalke

96-Sportdirektor Marcus Mann tobte während der Szene auf der Tribüne: „Das versteht kein Mensch mehr“, wetterte er laut Bild – und sprach damit wohl vielen Fans aus der Seele.

Kritik kam auch von Ex-FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe, der das Eingreifen des VAR als Fehler einstufte. „Hier sind die Arme beide weit vergrößert, und damit blockiert er den Ball in unnatürlicher Art und Weise“, erklärte er gegenüber der Bild. Für ihn sei die ursprüngliche Entscheidung von Petersen „völlig nachvollziehbar und korrekt“ gewesen. Dass der Strafstoß nach Videoprüfung zurückgenommen wurde, sei „nicht akzeptabel“. Gräfe forderte, solche Entscheidungen künftig stehen zu lassen: „Wir sind nicht beim Handball, sondern beim Fußball – das hätte einen Strafstoß geben müssen.“

Während Hannover über die Schiedsrichterentscheidung haderte, durfte Schalke jubeln. Mit dem deutlichen 3:0-Erfolg setzten sich die Königsblauen zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze. Kapitän Kenan Karaman zeigte sich erleichtert: „Wir haben zwei schwierige Jahre hinter uns, im Moment können wir das genießen.“