Sylla und Bulut: Holt Baumann mit diesem Trick höhere Ablöse heraus?

Frank Baumann mag als nüchterner Typ gelten. Das hält ihn nicht davon ab, bei Transfers auch mal bis zum Äußersten zu zocken, wie ein Blick auf seine Biografie zeigt. Holt Baumann mit der ihm eigenen Vorgehensweise jetzt für Moussa Sylla und Taylan Bulut eine viel höhere Ablöse als erwartet heraus? Das fragen sich DerWesten und auch viele Fans des FC Schalke 04.
Zur Vokabel „genial“, wie es „DerWesten“ macht, muss man nicht unbedingt bei der Bezeichnung der Arbeitsweise von Frank Baumann greifen, wenn sie sich so darstellt, wie häufiger bei Werder Bremen geschehen. Sie könnte aber durchaus auch dem FC Schalke mehr Geld in die Kasse spülen, als dieser es sich eigentlich bei einem Verkauf von Moussa Sylla und Taylan Bulut vorstellt.
Bei beiden Spielern ist auf dem Markt bekannt, dass S04 sie abgeben würde. Da beide auch noch laufende Verträge auf Schalke besitzen, wird eine Ablöse fällig. Ebenso bekannt ist aber, dass Schalke Geld benötigt, was den Preis in der Regel drückt.
Doch Frank Baumann war schon mit mehreren Spielern, für die dieselben Ausgangsbedingungen galten, so vorgegangen, dass er keineswegs eines der ersten Angebote annahm, um schnell Geld einzunehmen, dass auf dem Transfermarkt reinvestiert werden kann. Verkaufen wollte er damals nur zu seinen Bedingungen, welche sich hauptsächlich um die Höhe der Ablöse drehten.

Duo könnte Schalke 04 vielleicht mehr Geld einbringen
Kein einmalige Vorgang, sondern ein Muster, das sich in Bremen wiederholte. Im Falle von Davy Klaassen pokerte er lange, länger als die Geduld von Interessent Ajax Amsterdam reichte. so erlöste er wesentlich mehr als ursprünglich im Raum gestanden hatte. Gleiches Bild bei Josh Sargent, den Baumann sogar in der gerade begonnenen Saison noch in Grünweiß einsetzte. Resultat: Sein Preis stieg sogar noch, weil Sargent für sich werben konnte.
Weiteres Beispiel ist der Transfer von Maximilian Eggestein zum SC Freiburg. Auch er spielte erst noch einige Partien für Werder, Baumann ließ die Badener zappeln, um schließlich auch in seinem Fall einen guten Schnitt zu machen. Und zu guter Letzt lief es mit Niklas Füllkrug ähnlich, der ebenfalls erst nach Beginn der Saison an Borussia Dortmund verkauft wurde. Hier pokerte Frank Baumann sogar bis zum letzten Tag des Transferfensters, wieder mit einem finanziell sehr guten Ausgang für seinen Arbeitgeber.
Weshalb niemand nervös werden sollte, falls längere Zeit keine Einnahmen durch einen Verkauf von Sylla oder Bulut zu vermelden sein werden – bei Frank Baumann könnte das gewollte Strategie sein, diese erst ganz spät zu verkaufen. Was sogar zur Folge haben könnte, dass man einen von beiden Spielern behält, sollte der andere eine deutlich höhere Ablöse einbringen als der aktuelle Marktwert es hergäbe.