Schalkes Frauenfußball wächst rasant – jetzt sucht der Klub neue Trainer per LinkedIn. Für die Jobs gibt es zwar nur 3.000 Euro im Jahr, doch die Chancen zur Mitgestaltung sind groß.
Der FC Schalke 04 sorgt mit einer ungewöhnlichen Maßnahme für Aufsehen. Der Verein sucht neue Trainer für den Frauen- und Mädchenfußball – und nutzt dafür das Business-Netzwerk LinkedIn als Plattform. Öffentlich ausgeschrieben sind aktuell drei Stellen: ein Cheftrainer, ein Athletiktrainer und ein Torwarttrainer. Ziel ist es, das stetig wachsende Engagement im Frauenfußball personell weiter zu untermauern.
Die ausgeschriebenen Positionen sind jedoch nicht als klassische Jobs zu verstehen. Es handelt sich um nebenberufliche Tätigkeiten, die mit der sogenannten Übungsleiterpauschale vergütet werden – aktuell 3.000 Euro pro Jahr. Eine Vollzeitbeschäftigung ist damit ausgeschlossen, vielmehr richtet sich das Angebot an Fußballbegeisterte, die bereit sind, sich mit Leidenschaft und Eigenverantwortung einzubringen.
Die Anforderungen an Bewerber sind dennoch alles andere als niedrig: Neben Motivation, Teamfähigkeit und Organisationsgeschick werden entsprechende Lizenzen gefordert – für den Trainerposten etwa die B-Lizenz. Ein Führerschein der Klasse B wird ebenfalls als wünschenswert genannt.
Schalke verpflichtet Olympiasiegerin Mandy Islacker
Im Gegenzug erhalten die neuen Trainerinnen und Trainer die Möglichkeit, eigenständig Trainings- und Spielvorbereitungen zu gestalten sowie aktiv an der Weiterentwicklung der Frauenfußball-Abteilung mitzuarbeiten.
Die Frauenfußball-Abteilung des Revierklubs wächst kontinuierlich: Zwei Seniorinnen-Teams spielen inzwischen in der Westfalen- und Landesliga. Hinzu kommen fünf Juniorinnen-Mannschaften – von der U11 bis zur U21. Damit einher geht auch ein organisatorischer Ausbau. Am Vereinsgelände am Berger Feld wird es zunehmend professioneller, wie unter anderem die Verpflichtung der früheren Nationalspielerin und Olympiasiegerin Mandy Islacker zeigt. Die gebürtige Essenerin startet zum 1. Juli als Mitarbeiterin im Bereich Organisation und Betreuung der Frauen-Teams.
Mit dem ungewöhnlichen Schritt über LinkedIn setzt Schalke ein Zeichen: Auch wenn das Budget (noch) begrenzt ist, verfolgt der Verein ambitionierte Pläne im Frauenfußball.