Wäre Hoffmann statt Heekeren für Schalke 04 die bessere Wahl gewesen?

Beim FC Schalke 04 ist die Besetzung des Postens zwischen den Pfosten eine unendliche Geschichte. Statt einer langjährigen, souveränen Nummer 1 im Kasten herrscht dort auf Schalke ein ständiges Kommen und Gehen. Nach dem Verlauf dieser Saison muss die Frage erlaubt sein, ob Ron-Thorben Hoffmann nicht die bessere Alternative als Justin Heekeren gewesen wäre.
Eigentlich hätte nach der Winterpause und dem kurz darauf erfolgten Wechsel von Heekeren zu Neuzugang Loris Karius die Problematik im Tor des FC Schalke gelöst sein sollen. Karius unterlief zwar auch der eine oder andere Fehler, ehe er sich so schwer verletzte, dass er für den Rest der Saison ausfiel. Ansonsten aber zeigte der CL-gestählte Keeper, dass er jene Souveränität verbreiten kann, die man von einem Keeper auch in der 2. Bundesliga benötigt.
Justin Heekeren hatte sich unter gleich zwei Trainern gegen seinen ersten Konkurrenten, Ron-Thorben Hoffmann, durchgesetzt. Unter Karel Geraerts mag dies noch eine Entscheidung aus Trotz gegen die Einflussnahme seitens Ben Manga gewesen sein. Als sich aber auch Geraerts‘ Nachfolger Kees van Wonderen nach einem ungewöhnlichen Probelauf mit Einsatz beider Keeper für Heekeren entschied, war anzunehmen, dass dies rein in der Leistung begründet war.

Heekeren zu selten mit der nötigen Sicherheit
Dies zu bestätigen gelang Justin Heekeren dann aber zu selten, um von einer ausreichenden Performance in der Rückrunde sprechen zu können. Dabei hatte der mit einer hohen Identifikation mit S04 ausgestattete Heekeren durchaus nicht wenige Szenen, in denen er hervorragend reagierte. Es folgten aber immer wieder Gegentreffer, die alles andere als unhaltbar erschienen sowie unglückliche Aktionen, die gegnerische Torchancen ermöglichten.
Ganz anders präsentierte sich Ron-Thorben Hoffmann, nachdem er zu seinem früheren Club Eintracht Braunschweig verliehen wurde. Dort absolvierte er alle 17 Partien der Rückrunde und überzeugte außerordentlich. In der Rangliste aller Spieler nach Kickernoten wurde er mit seinen Leistungen gar zehntbester Spieler der gesamten Saison. Sein Notenschnitt steht bei 2,88. Justin Heekeren lief mit einem Schnitt von 3,59 auf Rang 152 ein.
Zwar kassierte Hoffmann in seinen 17 Einsätzen 28 Tore. Er half aber entscheidend mit, dass Braunschweig die Rückrunde als 12. beendete, damit immerhin den lange drohenden direkten Abstieg vermied und nun in der Relegation noch die Klasse halten kann.
Fußball ist kein Spiel des Konjunktivs und es ist nicht zu beantworten, ob Hoffmann in einer mehr und mehr verunsicherten Schalker Mannschaft genauso geglänzt hätte. Dass er andernorts aber solche Top-Leistungen zeigt, wozu er auf Schalke gar nicht erst die Gelegenheit erhielt, könnte ein weiteres Kapitel der vielen Fehlentscheidungen in der jüngeren Vergangenheit von Schalke 04 sein.