„Von der ersten Minute an unsicher“: Ulm-Keeper spottet über Heekeren

In der Partie war eine Menge Feuer. Selbst die Trainer an der Seitenlinie gerieten sich in die Haare. Doch jubeln durfte nach nervenaufreibenden 95 Minuten nur der FC Schalke 04. Im Lager des SSV Ulm 1846 herrschte nach der 1:2-Niederlage am vergangenen Sonntag dagegen Katzenjammer. Vor allem Keeper Niclas Thiede (25) war sauer.
Sechs Runden vor Ende der Saison liegen die Ulmer vier Zähler hinter dem Relegationsplatz. Die 1:0-Halbzeitführung auf Schalke gaben sie noch aus der Hand, verloren nach dem Platzverweis für Adrian Gantenbein (23) in der 86. Minute in Überzahl die Partie.
An Thiede lag es nicht, dass der Aufsteiger geschlagen die lange Heimreise antreten musste. Zwar bot die Leihgabe des VfL Bochum keine überragende Vorstellung, erlaubte sich aber auch keinen groben Fehler. Bei den Schalker Treffern ließen seine Vorderleute den Schlussmann im Stich, standen nicht gut organisiert.
Sein Gegenüber Justin Heekeren zeigte sich dagegen nicht von seiner besten Seite. Da Loris Karius (31) aufgrund seiner Muskelverletzung an der linken Wade langfristig ausfällt, ist der zwischenzeitlich auf die Bank degradierte 24-Jährige wieder die Nummer eins bei Königsblau. Gegen Ulm leistete er sich einige Wackler, strahlte keine Sicherheit aus.
„Genervt und gestört“
Das fiel auch Ulms Thiede auf. Seine Mannschaft hätte häufiger aufs Schalker Gehäuse schießen sollen, moniert der 25-Jährige. Heekeren sei ein „Unsicherheitsfaktor im Spiel“ der Gastgeber gewesen, lästert der gebürtige Hagener laut Reviersport. „Am Ende haben wir nochmal alles versucht, das war dann aber nicht mehr großartig möglich“, resümiert der 25-Jährige.
In seiner Analyse macht er Heekeren als Schwachstelle aus. „Obwohl wir jedes Mal, wenn wir aufs Tor geschossen haben, eigentlich fast treffen, weil ihm der Ball fast durch die Hände flutscht“, spottet Thiede. „Da müssen wir den Torwart mehr beschäftigen, wenn wir merken, der ist von der ersten Minute an unsicher.“ Sein Fazit nach der Niederlage fällt entsprechend aus: „Das hat mich einfach genervt und gestört, dass wir daraus nicht mehr gemacht haben.“
Doch der Spatzen-Schlussmann findet auch lobende Worte für den jüngsten Gegner. „Für viele war es das erste Spiel vor so einer Kulisse“, weiß Thiede. „Wir hatten schon Köln, wir hatten schon Hertha, aber Schalke ist schon nochmal eine Stufe drüber.“