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Schalke-Boss Tillmann spricht Klartext: „Ein ‚Weiter so!‘ kann es nicht geben“

Matthias Tillmann
Foto: IMAGO

Die Tabelle lügt bekanntlich nicht. Platz 14 ist nicht das, was die Verantwortlichen des FC Schalke 04 vor der Saison erhofft und erwartet haben. Zwar gelang mit dem 2:0 gegen Jahn Regensburg jüngst der erste Erfolg unter dem neuen Chef-Trainer Kees van Wonderen (55), doch die Lage ist weiterhin brenzlig. Schalke-Boss Matthias Tillmann (40) benennt auf der Mitgliederversammlung am Samstag (16. November) die Gründe.


„Wir sind in einer sehr schwierigen Situation. Das wissen wir alle“, konstatiert der Vorstandsvorsitzende. Nach einem guten Drittel der Saison befinde sich der Revierklub „in einer ähnlichen Position wie vor einem Jahr: im Abstiegskampf der 2. Liga – trotz der ganzen Änderungen“. Tillmann betreibt Ursachenforschung: „Die Kaderplanung war zu mutig. Wir haben zu viel auf Zukunft und Potenzial gesetzt. Wenn Führungsspieler ausfallen, können wir das aktuell nicht kompensieren.“

Der CEO sieht sein Urteil nicht als „Vorwurf an die jungen Spieler“ an. Tillmann weiter: „Sie brauchen einfach mehr Zeit, aber im Ergebnis performen wir aktuell unter dem, was das Budget hergeben müsste.“ Doch er sei „nach wie vor überzeugt von dem Weg“, denn der Kader besitze „Potenzial“. Besonders die Leistungen der Youngster Max Grüger (19) und Taylan Bulut (18), die sich mit mutigen Auftritten einen Stammplatz gesichert haben, begeistern ihn. Tillmann lobt die beiden Top-Talente: „Das sind Jungs, die im Sommer aus der Knappenschmiede zu uns kamen. Sie sind gute Beispiele für den Weg, den wir gehen wollen.“

„Jahrelanger Schuldenabbau“

Die aktuelle Situation beschreibt Tillmann in eher düsteren Farben. „Wir spielen nun im dritten Jahr in den jüngsten vier Jahren in der 2. Bundesliga. Dazu haben wir wenig finanziellen Handlungsspielraum. Ein jahrelanger Schuldenabbau ist nötig, bevor wir wieder nach vorne blicken können“, sagt der 40-Jährige. Sein Ausblick auf die Zukunft fällt wenig optimistisch aus: „Wenn wir diese Entwicklung nicht umdrehen, drohen wir im Mittelmaß der 2. Liga zu versinken.“

Im Januar 2024 trat Tillmann auf Schalke seinen Posten als Vorstandschef an. Schon damals habe er betont: „Ein ‚Weiter so!‘ kann es nicht geben. Wir brauchen Veränderungen. Wir müssen mutig sein und neue Wege gehen.“ Der S04-Boss mahnt: „Wenn wir uns zerfleischen, dann werden wir das nicht schaffen. In diesen Zeiten müssen Egos und Eitelkeiten hintenanstehen.“

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