Huub Stevens überrascht über Schalkes Trainerwahl – scharfe Kritik an Ben Manga

Huub Stevens zeigt sich überrascht über Schalkes neuen Trainer und äußert Zweifel an der Wahl. Gleichzeitig richtet er scharfe Kritik an Kaderplaner Ben Manga – und hinterfragt die Qualität des Teams.
Kees van Wonderen feiert am Samstag im Spiel gegen Hannover 96 sein Pflichtspieldebüt als Cheftrainer des FC Schalke 04. Die Entscheidung, den 55-jährigen Niederländer an die Seitenlinie zu stellen, hat viele Beobachter überrascht – darunter auch Schalkes langjährigen Ex-Trainer Huub Stevens.
„Ich war überrascht, dass er neuer Schalke-Trainer wurde“, sagt Stevens im Gespräch mit Sport1. Besonders bemerkenswert sei, dass van Wonderen außerhalb der Niederlande bisher wenig bekannt sei. Zwar habe er bei den Go Ahead Eagles gute Arbeit geleistet, doch bei Heerenveen sei es „unglücklich für ihn gelaufen“, so der 70-Jährige weiter. Stevens schätzt seinen Landsmann als „offenen Typen“ ein, der sich jedoch gelegentlich auch „zurückhaltend“ zeigen könne.
Für Stevens war van Wonderens Berufung zwar unerwartet, doch inzwischen kann er sich den Trainer gut bei Schalke vorstellen. Auch privat steht er in Kontakt mit dem neuen Coach: „Er hat mich angerufen, und wir wollen uns bald treffen, um über Schalke zu reden. Wenn er Fragen hat, helfe ich ihm gerne.“
Huub Stevens: „Ich halte nicht viel von Ben Manga“
Allerdings hat die Schalke-Legende weniger Zweifel am neuen Trainer selbst als an den Gegebenheiten, die van Wonderen bei Schalke vorfindet. Vor allem die Qualität des aktuellen Kaders stellt für ihn ein großes Problem dar. „Die Mannschaft hat nicht die Qualität, um aufzusteigen“, betont der ehemalige Schalke-Coach deutlich. Und er geht dabei einen Schritt weiter: Der Kaderplaner Ben Manga sei für die Situation verantwortlich, und hier spart Stevens nicht mit Kritik: „Ich halte nicht viel von Ben Manga. Was hat er in der Vergangenheit geleistet?“
Van Wonderen steht nun unter Druck, schnell Ergebnisse zu liefern, obwohl Stevens überzeugt ist, dass ihm die nötige Zeit fehlt, um nachhaltige Erfolge zu erreichen: „Er kann nicht sofort liefern, aber er muss. Das macht die Situation so schwierig.“
Der FC Schalke befindet sich nach acht Spieltagen in der 2. Bundesliga mit nur acht Punkten auf einem enttäuschenden 14. Platz. Die schwache Bilanz führte kürzlich zur Entlassung von Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots. Kees van Wonderen muss nun das Ruder herumreißen – eine Herkulesaufgabe, die selbst Schalkes Vereinsikone Huub Stevens skeptisch sieht.