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Aufatmen auf Schalke: Punktabzug abgewendet

Christina Rühl-Hamers
Foto: imago images

Die finanzielle Situation des FC Schalke 04 ist bekanntlich nicht die beste. Für die Saison 2025/26 stand sogar ein Punktabzug zur Debatte. Doch Finanzchefin Christina Rühl-Hamers gibt jetzt Entwarnung. „So wie ich aktuell auf die Zahlen schaue, ist das vom Tisch“, erklärt die 47-Jährige im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.


Die Deutsche Fußball Liga (DFL) erteilte dem Revierklub am 18. April 2024 die Lizenz für die kommende Spielzeit. Um einen Punkteabzug für das Folgejahr zu vermeiden, muss Königsblau das Nettoeigenkapital im Kalenderjahr 2024 um fünf Prozent verbessern. Aktuell liegt das negative Eigenkapital des Vereins bei 103 Millionen Euro.

Die Verkäufe von Assan Ouédraogo (18/für 10 Millionen Euro zu RB Leipzig), Keke Topp (20/für 2 Millionen Euro zu Werder Bremen) sowie Marius Müller (30/für 1,5 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg) spülten viel Geld in die klammen Kassen der Knappen. „Zu einem so frühen Zeitpunkt im Transfersommer zu wissen, dass das Geld durch Transfers reinkommt, bringt für die Eigenkapital-Auflage in diesem Kalenderjahr 2024 enorme Sicherheit“, bestätigt Rühl-Hamers.

Die finanzielle Konsolidierung geht jedoch auf Kosten der sportlichen Qualität. Auf Sportdirektor Marc Wilmots (55) und Kaderplaner Ben Manga (50) kommt die schwierige Aufgabe zu, die drei Abgänge adäquat zu ersetzen. Im Tor soll Braunschweigs Ron-Thorben Hoffmann (25) die Lücke ausfüllen, die Müller hinterlassen hat.

„Jede Maßnahme muss zur Schalke-DNA passen“

Rühl-Hamers befindet sich weiter auf der Suche, um die Einnahmenseite zu verbessern. „Es steht nicht an, das Stadion zu verkaufen“, stellt sie klar, schränkt jedoch ein: „Es ist aber nicht verboten, sich die Frage zu stellen, welche Möglichkeiten sich bieten. Das Stadion ist ein wertvoller Vermögensgegenstand.“ Die Finanzvorständin betont: „Wir wollen immer vorbereitet sein und Handlungsoptionen haben.“ Mitglieder und Fans will sie unbedingt mitnehmen: „Jede Maßnahme muss zur Schalke-DNA passen.“

Rühl-Hamers nimmt ebenfalls Stellung zu den gestiegenen Eintrittspreisen. „Nach so einer verkorksten Saison will man so etwas gar nicht entscheiden, für die Reaktionen der Fans habe ich deshalb höchstes Verständnis“, sagt die 47-Jährige und erläutert: „Wir haben die Preise nicht erhöht, um als Verein unendlich reich zu werden, sondern um zumindest eine gewisse Marge zu halten.“ Die gestiegenen Kosten habe der Klub „jahrelang nicht weitergegeben“, doch „jetzt mussten wir etwas machen“, betont Rühl-Hamers.