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„Ständig auf der Hut sein“ – Geraerts spricht über die Situation auf Schalke

Karel Geraerts
Foto: Getty Images

Die Saison biegt auf die Zielgerade ein. Dem FC Schalke 04 und seinen zahlreichen Anhängern dürften noch aufregende Wochen bevorstehen. Lediglich zwei Zähler stehen die Knappen vor Relegationsrang 16. Nach dem 2:5-Debakel bei Hertha BSC sieht sich Chef-Trainer Karel Geraerts heftiger Kritik ausgesetzt.


Sportdirektor Marc Wilmots (55) nahm seinen 13 Jahre jüngeren Landsmann ausdrücklich in Schutz. „Es gibt überhaupt keine Diskussion. Der Trainer kann nichts dafür, wenn so viele individuelle Fehler gemacht werden“, erklärte der Belgier nach der Schlappe in der Hauptstadt.

Seit Anfang Oktober 2023 steht Geraerts auf Schalke in der Verantwortung. Seine Bilanz fällt mittelmäßig aus. Im DFB-Pokal schied Königsblau mit 1:2 beim FC St. Pauli aus. In der 2. Bundesliga gewann der Fußballlehrer aus Genk sieben Begegnungen, verlor acht. Zwei Spiele endeten mit einer Punkteteilung.

„Ich genieße dieses Fußballerlebnis“

„Für einen Außenstehenden sind die vergangenen fünf Monate schwer zu verstehen. Hier ist es nicht einen Tag lang ruhig gewesen“, betont der 42-Jährige im Gespräch mit dem belgischen Magazin Humo. Geraerts fasst zusammen: „Der Sportdirektor ist gegangen, der Technische Direktor wurde gefeuert, ein neuer CEO wurde ernannt und es kommen immer wieder Geschichten ans Licht, die dem Verein schaden.“

Der S04-Übungsleiter zeigt sich aber auch positiv beeindruckt vom Revierklub. „Schalke ist nicht irgendein Verein“, resümiert der 20-malige Nationalspieler und erläutert: „400 Leute arbeiten hier, das Stadion fasst 62.000 Zuschauer. Jedes Heimspiel ist ausverkauft. In Berlin haben wir vor 70.000 Menschen gespielt, davon waren mindestens 15.000 Schalke-Fans. Das ist wirklich nicht normal.“ Für Geraerts steht fest: „Nach Bayern München ist Schalke zusammen mit Borussia Dortmund der medial präsenteste Verein in Deutschland.“ Trotz der prekären Lage seines Vereins sagt der 42-Jährige: „Ich genieße dieses Fußballerlebnis.“

Seine Presskonferenzen hält Geraerts weiterhin in englischer Sprache ab. In dem Gespräch erklärt er seine Beweggründe für diese Entscheidung: „Man muss hier ständig auf der Hut sein. Ein falsches Wort und alles steht auf der Kippe.“ Zu Gerüchten über einen Wechsel zum FC Brügge äußert sich der Chef-Trainer, der auf Schalke bis 2025 unterschrieben hat, nur knapp: „Davon weiß ich nichts.“

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