Derry John Murkin avanciert zum Führungsspieler von Schalke 04

Bei der Häufigkeit der schwachen Auftritte der Mannschaft des FC Schalke 04 ist es schwierig, überhaupt jemanden zu finden, der zu den festen Säulen des Teams zu zählen ist und immer seine Leistung gebracht hat. Für einen Neuzugang gilt dies aber, was zu einem rapiden Anwachsen seiner Position innerhalb der Hierarchie geführt hat: Derry John Murkin.

Englisch ist die Nationalität von Derry John Murkin, seine Prägung aber dürfte er in den Niederlanden erhalten haben. Dort lebte er von seinem vierten Lebensjahr an bis zum letzten Sommer, als ihn der FC Schalke 04 vom FC Volendam, seiner bisher einzigen Station im Profifußball, für die 2. Bundesliga verpflichtete.

Ob Murkin auf Schalke einschlagen würde, war da natürlich ungewiss. Immerhin war er für den mal wieder in Geldnöten befindlichen FC Schalke erschwinglich. 800.000 Euro soll der gerade geschasste André Hechelmann an den FC Volendam angewiesen haben.

Doch obwohl er erst nach dem Ende der Sommervorbereitung zum Kader von damals noch Thomas Reis stieß, führte er sich glänzend in seinen neuen Club und die neue Liga ein. Ein Tor und eine Vorlage gelangen ihm in seinen ersten beiden Einsätzen.

Spät gekommen, sofort ins Team gefunden: Neuzugang Murkin

Mit der Mannschaft ging es danach bergab, Reis musste gehen, Geraerts kam und Murkin blieb. Er blieb ein zuverlässiger Teil eines Teams, dem oft genug die Orientierung fehlte. Dies gelang Murkin auch deshalb, weil er als „Mentalitätsmonster“ gilt, deren Folgen sich äußerlich bemerkbar machen, indem er stets mit heruntergelassenen Stutzen spielt.

Dabei kam Derry John Murkin immer wieder auf unterschiedlichen Positionen zum Einsatz und hatte zu Beginn auch Anpassungsprobleme, wie er selbst der WAZ gegenüber einräumt. Doch diese bewältigte er auf dem Platz, stand er doch in 17 der seit seiner Ankunft absolvierten 20 Ligaspiele auf dem Platz. Zweimal fehlte er verletzt, nur ein einziges Mal wurde er nicht in den Kader berufen.

Diese Zuverlässigkeit macht ihn zu einem stabilen Teil der Mannschaft und damit automatisch zu jemandem, dessen Leistung ebenso Gewicht hat wie seine Meinung. Nun ist Murkin vom Typ her – zumindest momentan – kein Anführer. Eine der wichtigen Säulen im Spiel von S04 ist er dennoch unzweifelhaft und erhält dadurch auch größeren Einfluss. Diesen will er aber nutzen, indem er als gutes Vorbild stets mit der richtigen Einstellung vorangeht, nicht durch Lautsprecherei.

Die Mannschaft kann solche Vorbilder gut gebrauchen, vor allem, wenn der überzeugende Sieg gegen den FC St. Pauli keine Eintagsfliege bleiben soll.