FC Schalke 04 nach Fanprotesten offen für Neu-Abstimmung über Investor

Obwohl sich die Proteste der Fans des FC Schalke 04 im Vergleich zur Fanszenen anderer deutscher Clubs in überschaubaren Grenzen hielten, hat die Clubführung im Streit um einen Investor nun teilweise eingelenkt. Das berichtet Reviersport heute Vormittag. In einem wichtigen Punkt hat sich allerdings bei S04 nichts bewegt.
Mit einem Banner hatte die UGE, eine der Ultra-Gruppierungen von Schalke 04, vor dem Spiel die Forderung erhoben, dass es zu einer Neuabstimmung über den Einstieg eines Investors kommen müsse. Die DFL, die Vereinigung aller Clubs der ersten und zweiten Liga in Deutschland, hatte in einer geheimen Abstimmung zuletzt die Tür geöffnet für einen Investor, der für etliche Jahre Anteile an den Vermarktungsrechten der beiden Ligen erhalten solle. Mit dem dafür eingenommenen Geld wollen die Bundesliga-Clubs vor allem ihre Vermarktung im Ausland intensivieren und professionalisieren.
Problematisch bleibt aber, dass möglicherweise Hannovers Vertreter Martin Kind entgegen der Weisung seines Vereins für einen Investor gestimmt haben könnte – was aufgrund der Wahlumstände nicht herausgefunden werden kann, sofern Kind dazu weiterhin schweigt, wie er es bislang tut.

Proteste – nicht nur – der Schalker Fans zeigen Wirkung
Die Schalker Ultras hielten sich bislang mit ins Spiel eingreifenden Protesten zurück, da sie als besonders Aufsichtsrats-nah gelten – und umgekehrt. Dennoch sind sie prinzipiell gegen den Investorendeal, vertreten dies nur nicht ganz so offensiv.
Nun hat die Führung des FC Schalke 04 also eingelenkt, spricht sich zumindest nicht gegen eine neue Abstimmung aus. Gleichzeitig macht man aber klar, dass sich inhaltlich an der eigenen Position nichts geändert hat. Heißt: Wie schon bei der letzten Abstimmung, aber anders als bei der ersten, würde Schalke 04 wieder pro Investor abstimmen. Ob die nötige Zweidrittelmehrheit für diesen Deal zustande käme, hinge dann wiederum von den Voten der anderen 35 Clubs ab.
„An der grundsätzlichen Haltung der Vereinsführung, den Einstieg eines strategischen Partners in dem derzeit vorliegenden Rahmen zu begrüßen, nichts verändert hat“, machte die Clubführung in ihrer Stellungnahme klar. Mit einer neuen Dynamik in der DFL müssten die traditionsreichen Clubs in Zukunft besser gestellt werden als es derzeit der Fall ist. Dies beziehe sich nicht allein auf die Verteilung der TV-Gelder, wird weiter ausgeführt.