Rot-Weiss Essen spielt seine zweite Saison nach dem Aufstieg in der 3. Liga – und das erstaunlich gut. In der Winterpause liegt der südwestliche Nachbar des FC Schalke 04 punktgleich mit dem Dritten SSV Ulm nur wegen der schlechten Tordifferenz nicht auf dem Relegationsplatz. Eine Relegation, die eventuell eben jener FC Schalke 04 am Ende der Saison wird bestreiten müssen. Eine Vorstellung, die bei einigen der dann Beteiligten alles andere als Begeisterung auslöst.
Einen wenn auch sehr kleinen Vorgeschmack dessen, was dann in Bezug auf die ausgesprochen intensive Fanrivalität zwischen Rot-Weiss Essen und dem FC Schalke 04 drohte, bekam man am Wochenende beim Traditionsmasters in Mülheim. Ben Redelings berichtet für n-tv.de davon, dass es selbst beim Finalduell zweier Mannschaften, die mehrheitlich aus älteren Herren bestanden, zu spürbaren Spannungen unter den beiden Fangruppierungen auf den Tribünen kam.
Eine „besondere Brisanz“ gebe es beim Aufeinandertreffen dieser beiden Clubs immer, selbst in solch einem äußerst freundschaftlichen Rahmen. Denn diese spezielle Rivalität sei „legendär und gefürchtet“, weiß Redelings, ausgewiesener Kenner der Bundesliga-Historie.
Der Vorstand von Rot-Weiss Essen, Marcus Uhlig, denkt jedenfalls mit einem Magengrummeln an das mögliche Szenario zweier Spiele um die Teilnahme an der 3. Liga. Vor allem in Bezug auf dies Sicherheitsaspekte rund um ein solches Duell spricht Uhlig von einem „Albtraum“.
Intensive Rivalität der Fans von Schalke 04 und Rot-Weiss Essen
Nicht ganz unberechtigt dürften solche Gedanken sein, gilt die Feindschaft zwischen Essener und Schalker Anhängern doch selbst für Ruhrgebietsverhältnisse als besonders intensiv. Über deren Ursprung klärt Redelings in seinem Beitrag ebenfalls auf.
Demnach entstand die gegenseitige Abneigung im Zuge des Bundesliga-Skandals von 1971, als die Spieler des FC Schalke 04 sich daran beteiligt hatten, mehrere Partien zu verschieben. Am Ende stand der Abstieg von Rot-Weiss Essen, während Schalke erstklassig blieb. Beim nächsten Auswärtsspiel von RWE auf Schalke schmähten Fans den S04 mit einem Plakat mit der Aufschrift „FC Meineid“, was auf die bewussten Falschaussagen etlicher Spieler der Gelsenkirchener anspielte.
Seitdem ist man sich nicht mehr grün zwischen Hafenstraße und Berger Feld, was sich von nachwachsender Generation zu Generation vererbt. Was sich also bei einem tatsächlichen Aufeinandertreffen mit solch hohem sportlichen Wert zwischen den Fanlagern abspielte – dies zu erfahren darauf würde so mancher Verantwortliche lieber verzichten.
In der Bibel steht geschrieben…